Die Reise der Kraniche in den SüdenKraniche haben's gut: Wenn es hierzulande kalt wird, brechen sie auf in den Süden. Eine abenteuerliche Reise über Tausende von Kilometern...Ab in den Süden - Ein neues Buch begleitet den Kranichzug Jetzt ist es wieder soweit: Mehr als 40 000 Kraniche haben sich in den deutschen Rastgebieten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg versammelt und bereiten sich auf ihren Flug in den Süden vor. Jahr für Jahr pendeln sie auf der westeuropäischen Zugroute zwischen ihrer Brutheimat in Skandinavien, Mittel- und Osteuropa und ihren Überwinterungsquartieren in Südwestfrankreich und auf der Iberischen Halbinsel. Dabei schaffen es die großen Vögel, ohne Unterbrechung mehr als 24 Stunden zu fliegen und dabei bis zu 2000 Kilometer zurückzulegen. Bei Rückenwind – und den wissen sie geschickt zu nutzen – erreichen die Kraniche Spitzengeschwindigkeiten von 130 Kilometern in der Stunde.
Rechtzeitig zum Zug in den Süden ist jetzt ein Buch erschienen, das nicht nur die eingeschworene Gemeinde der Kranichliebhaber in seinen Bann ziehen wird. In „Kranichbegegnungen – Kranichwelten“ beschreiben die Autoren und Fotografen Günter Nowald und Hermann Dirks nicht nur umfassend das Zug- und Brutverhalten sowie die typischen Lebensräume und Nahrungsgewohnheiten der Kraniche entlang des westeuropäischen Zugweges, sondern sie schildern auch ihre ganz persönlichen Erlebnisse und Eindrücke aus zahlreichen Begegnungen mit diesen anmutigen und eleganten Vögeln.
Man fühlt sich mitten unter ihnen, wenn Günter Nowald schwärmt: „Und plötzlich dringt der Ruf der Wildnis bis zu uns. Es sind die trompetenartigen Rufe der vor Pramort im flachen Boddengewässer stehenden Kraniche, die einen angenehmen Schauer über unsere Rücken gleiten lassen. Allmorgendlich ertönt, erst verhalten und dann immer intensiver das eindrucksvolle Konzert Tausender Kraniche, die den noch jungen Tag begrüßen. Nur Augenblicke später starten die ersten Vögel in kleinen Gruppen aus der riesigen Schlafgemeinschaft. Zum Greifen nahe fliegen sie direkt über unsere Köpfe hinweg zu ihren Nahrungsplätzen. Wir vernehmen jeden einzelnen Schlag ihrer mächtigen Schwingen. Immer längere Ketten „rauschen“ mit Kontaktlauten und Flugrufen akustisch untermalt vorbei.“
Das einmalige Naturschauspiel wird in diesen Tagen und Wochen an Deutschlands Himmel wieder zu beobachten sein. Und wem dieses Erlebnis entgeht, den entschädigen die 157 Farbfotografien, eindrucksvolle im Bild festgehaltene Momente des Kranichzuges.
Das Buch „Kranichbegegnungen – Kranichwelten“ von Günter Nowald und Hermann Dirks ist mit Unterstützung der Lufthansa Umweltförderung im Verlag Naturblick Peter Scherbuk, Düsseldorf, erschienen und kostet 24,90 Euro
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