Berlin am 1.Mai: Krawalle, Konzerte, Chaos und Party zur EU - ErweiterungAlljährlich gesellen sich zu den "normalen" Touristen auch viele Chaoten. Doch dieses Mal ist es besonders "heiß" in Berlin...8000 Polizisten und 16 Demos am 1. Mai, Krawalle am Samstag Wieviele Chaoten angereist sind, weiß man nicht.
Die Polizei hat alles Hände voll zu tun. Gleichzeitig zu den "Aktionen" zum ersten Mai findet am Gendarmenmarkt auch noch der feierlich Akt zur EU Erweiterung statt, bei dem Staatsgäste aus aller Welt geladen sind.
Am Brandenburger Tor findet unterdessen eine große "Party" statt: Neue und alte Europäer feiern von Mai 2004 bis Mai 2005 die Osterweiterung. Fulminanter Auftakt ist ein Straßenfestival vor dem Brandenburger Tor am 30. April und 1. Mai.
Krawalle am Samstag
Anlässlich der Walpurgisnacht ist es am frühen Samstagmorgen in Berlin zu Krawallen gekommen, nachdem der Freitagabend unerwarteterweise relativ friedlich verlaufen war. Während eines Strassenfestes im Bezirk Prenzlauer Berg bewarfen Jugendliche nach Mitternacht Polizisten mit Steinen und Flaschen; vereinzelt wurden auch Knallkörper geworfen. Es gab Verletzte und einige Festnahmen. Genaue Zahlen konnte die Polizei zunächst nicht nennen. Nach zweistündigen Ausschreitungen nahm die Zahl der Randalierer ab.
Für den Samstag werden weitere Auseinandersetzungen erwartet. Die Polizei bietet rund 8000 Beamte aus dem gesamten Bundesgebiet auf. Über die Hälfte davon sollen im Bezirk Kreuzberg eingesetzt werden, wo eine «Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration» stattfindet. Ausschreitungen könnte es auch anlässlich einer NPD-Demonstration im Bezirk Lichtenberg geben, zu der die NPD 2500 Teilnehmer erwartet.
Protest gegen EU-Erweiterung
Am Freitagabend hatten in Berlin rund 1500 Menschen gegen die Erweiterung der EU demonstriert. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest unter dem Motto «Kommunismus statt Europa» friedlich. Anlässlich dieser Demonstration waren 1900 Polizisten eingesetzt.
Ebenfalls am Freitagabend fand im Mauerpark im Bezirk Prenzlauer Berg ein Walpurgisfest statt, an dem laut Polizei annähernd 4000 Menschen teilnahmen. Nach den ersten Ausschreitungen jugendlicher Randalierer, die auch Feuer auf der Strasse anzündeten, begann die Polizei den Park zu räumen.
In den vergangenen Jahren war es bei Walpurgisnachtfeiern in der Nacht zum 1. Mai und am Tag der Arbeit selbst in Berlin immer wieder zu Krawallen gekommen. Im vergangenen Jahr gab es im Anschluss an friedliche Kundgebungen und Strassenfeste im Bezirk Kreuzberg nächtliche Strassenschlachten, bei denen 175 Polizisten verletzt und 139 Demonstranten festgenommen wurden.
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