Schlemmen und Schwitzen im PiemontUnser dritter Trekkingtag ist kilometermäßig der kürzeste. Da trifft es sich gut, dass berühmte Weingüter auf unserer Route liegen. Schon sehen wir in der Ferne eindrucksvoll das Gut Fontanafredda inmitten von Rebenhänge liegen, die das stolze Landgut wie ein Amphitheater umgeben. Sie bilden einen aquarellfarbenen Rahmen für die braun und ockergelb bemalten Gebäude.
Klaus wird schnell, sehr schnell, immer flotter. Er doziert begeistert über die Nebbiolorebe, aus der berühmter Barolo gekeltert wird. Unsere Wanderschuhe sind staubig von den “gelben Böden”, auf denen die berühmten Trauben, gehegt und gepflegt, prächtig gedeihen. Wieder sind unsere Kehlen erwartungsvoll trocken, als wir uns im Park mit einigen Flaschen zum Picknick niederlassen. Beim Korkenziehen erinnert unser erwartungsvoller Speichelfluss an Pawlowsche Hunde. Unter den jahrhundertealten Bäumen ist es schattig, und zum Rotwein schmeckt der Toma delle Langhe, der einheimische Käse, köstlich.
Noch haben wir ein weiteres Highlight vor uns. Wir schlendern durch eine kühle Talsohle, in dem Pappeln und Weiden eine undurchdringliche Wand bilden. Auf dem gegenüberliegenden Hügel liegt das mittelalterliche Schloss von Grinzane, ein turmbewehrter Koloss aus dem 14. Jahrhundert mit eindrucksvollem Rundblick. Am Burgtor folgen wir der Aufforderung “Avanti” sofort und decken uns in der Enoteca mit Wein bis zum Herbst ein, der für eine gediegene Kaufentscheidung vorher ausgiebig probiert werden muss.
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