Schlemmen und Schwitzen im PiemontDer zweite Tag weckt uns mit einem strahlenden Morgen. ”Ja, das sind Nebbiloreben, aus denen wird bester Barolo gemacht”, bestätigt der Alte schmunzelnd und bindet die Stöcke mit Weintrieben an Drähten fest. Der Blick schweift über die endlosen Weinfelder. Jetzt, wo das Wachstum einsetzt und die Triebe zu sprießen beginnen, bedürfen die Stöcke ständiger Pflege.
Wir haben die Rücksäcke ins Gras geworfen und studieren Karte und Panorama. Die Kuppe mit der Festung Castiglione Falletto haben wir gestern schon bestiegen. Heute konzentrieren wir uns auf den gegenüberliegenden steilen Hügel, an dessen Fuß unser nächstes Ziel Montforte d’Alba liegt. Die Wanderung hinauf zur alten Kirche am höchsten Punkt des Ortes bietet einen großartigen Rundblick.
Dann trekken wir durch eine üppig grüne Landschaft. Ein schmaler Pfad windet sich an einem kleinen Bach entlang gut erkennbar Hügel aufwärts. Blumen blühen am Wegesrand, und die freundliche Bäuerin schenkt uns ihre ersten Kirschen. Wir kommen gut voran. Für einen geübten Wanderer ist diese Strecke gut machbar. Allerdings treibt uns die Sonne und das ständige Auf und Ab des Weges den Schweiß auf die Stirn, die Beine müde und den Magen hohl. “Hier hilft nur eine piemontesische Rast”, verkündet Klaus überzeugend.
Barolo Toma delle Langhe Bücher von Michael Vogeley
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