Auf den Spuren von Robinson CrusoeEin Robinson schlummert in jedem von uns Höher klettert der Mond und meißelt den eindrucksvollen El Yunque in eine schwarze Pyramide. Sein Gipfel, obwohl nur knapp tausend Meter hoch, ist so steil, dass die biologische Natur dort oben fast unerforscht ist. Yunquea, eine riesige Pflanze, die ihn bedeckt, ist der eindrucksvollste Vertreter von zwei Dutzend Arten endemischer Flora.
D er Pfad zum Flughafen ist nicht zu verfehlen. Die alte Piste schlängelt sich hoch oben an den braunen Steilabbrüchen der Südküste entlang. Hier herrscht die Wüste. Die fast täglich anrollenden Regenwolken werden von den Gebirgen im Norden abgefangen. Die Brise vom Meer kühlt die brennende Haut, die tropische Sonne sticht fast senkrecht herunter. Ameisenbären flüchten über die steilen Hänge, wilde Karnickel vollführen wahre Bocksprünge und irgendwo meckert eine Wildziege. Wellenförmig, trocken und karg dehnt sich die savannenartige Landschaft bis zu den steilen Ufern. Wuchsen hier die berühmten Sandelholzwälder, deren Duft die Insel einst erfüllte? War ihr Kahlschlag der Grund für die Versteppung dieses Inselteils?
E ine Bö vom nahen Pazifik wirbelt am „Flughafen" Staubfahnen auf. Wir sitzen auf unseren Rucksäcken in der Sonne, in der Ferne ragen die grünen Steilhänge des El Yunque in den blauen Himmel. Das „Naturerbe der Menschheit" hat gute Chancen, ein Paradies zu bleiben. Selkirk hatte die Zeit auf der Insel nur durch übermenschliche Anstrengung überstanden, getrieben von der Hoffnung gerettet zu werden. Wir hätten nichts dagegen, noch zu bleiben. Aber schon hören wir das Summen die Motoren des kleinen Flugzeugs. Gleich wird die Maschine windgebeutelt auf der staubigen Piste landen, auftanken und wieder starten. Mit uns. Kurs Festland.
Die Geschichte Weltberühmte Einsamkeit Die Berge der Insel sind ein Weltkulturerbe Reiseinformationen
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