Hoggar / Algerien - Kletter-Abenteuer in der WüsteWenn es nicht brüchig ist, ist Klettern im Ahaggarfels die Erfüllung, begeisternd. Risse, Rampen, Pfeiler, Platten, Kamine. Überall harter, roter Trachyt und rauer Basalt. Wenige Haken. Klemmkeilrisse par excellence für Friends und Hexentrics.
Wenige Kilometer von Tamanrasset steht das Muss der Hoggarkletterei, steilen sich zahlreiche Kamine und Rippen zum Iharen auf. Kaum eine Route, die möglich und unbegangen ist. Der Gipfel ist der Einstieg ins Wüstenklettern, auch wenn der leichteste Weg nicht unter dem 5. Schwierigkeitsgrad zu haben ist. Die zwei Tezouiaggipfel gehören zum Schönsten, was das Atakor zum Anschauen und Klettern zu bieten hat. Kaum ein Riss, eine Rippe, die nicht beklettert ist. In Rufweite davon ragt die imposante Nadel des Saouinan in den mitternachtsblauen Wüstenhimmel. Ein oberer Dreier muss schon geklettert werden, um auf dem tischgroßen Gipfelplateau eine Aussicht allerersten Ranges zu genießen. Der bizarre Basaltturm des Ilamane bietet ernste Kletterei ab dem vierten Grad in absoluter Einsamkeit. Er gilt als einer der schönsten Berge der Welt, bietet aber widersprüchlichen Fels - brüchig und fest, gegensätzlich wie die ihn umgebende Wüste. Am Adrian, dem mächtigen, breiten Klotz, ist der Stein rau und kompakt. Manche Seillänge erinnert an die Badile-Nordostkante. Eisenharte Warzen, Löcher, immer wieder Platten. Ein Biwak auf dem leicht zu besteigenden Assekrem gehört zum Muss einer jeden Kletterfahrt ins Ahaggar. Die Schönheit des Sonnenauf- und – untergangs ist legendär.
Berühmte und weniger bekannte Alpinisten haben im Atakor gründlich Geschichte in den Fels geschrieben: Vaucher, Bonatti, Frison-Roche, Hauser, Greloz, Kohlmann, Terray, Egger, Schmuck, Wintersteller, Anglada. Sie kletterten kühne Routen aus dem Wüstensand. Kein unbestiegener Gipfel, kaum eine unberührte Wand.
Im Ahaggar gibt es keine weißen Flecken mehr. Nur die der Magnesiaspuren.
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Kletterhimmel Erdgeschichte Bücher von Michael Vogeley Lebensmotto: aus eigener Kraft
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