S.O.S. EisbergTitanic - und andere Dramen Als ein „schwimmendes Schloß aus Eis" bezeichnet der irische Mönch St. Brendan de Clofert im sechsten Jahrhundert einen gesichteten Eisberg. Nur die allerstärksten Motive können in der Frühzeit Menschen dazu bewegen, sich in die Arktis zu wagen. Zu groß ist die Angst vor dem grausigen Eis, der furchtbaren Finsternis und vor den Gefahren. Man wagt sich in diese Hölle nur in der Hoffnung, einen direkten Weg zu den Schätzen des Ostens zu finden und sucht über Jahrhunderte die Nordost- und die Nordwest-Passagen.
Auf der Suche nach Trinkwasservorräten auf einer solchen Segelreise schreibt 1602 der englische Kapitän Weymouth in sein Logbuch:
Während wir das Eis abbrachen - was sehr anstrengend war, denn das Eis war fast so hart wie Stein - ließ die Eisinsel ein mächtiges Krachen ertönen, wie bei einem Donnerschlag, und bald darauf begann die Insel zu kippen.
Es ist eine sternenklare Nacht an diesem 14. April 1912. Das als unsinkbar geltende modernste Passagierschiff der Welt pflügt bei ruhiger See durch das Eismeer nahe der neufundländischen Küste. Plötzlich erbebt der schwimmende Riese. Die Titanic ist mit einem Eisberg kollidiert. Sie sinkt innerhalb von nicht einmal drei Stunden. 1800 Menschen sterben in den eisigen Fluten. Das Drama wird durch einen unlängst mit Oskars überhäuften Film wieder in Erinnerung gebracht.
Noch in den fünfziger Jahren wird der Stolz der dänischen Flotte, die Hans Hedthoft, mit Mann und Maus von einem Eisberg in die Tiefe geschickt.
Eisberge können auch in unserer Zeit für die Schiffahrt gefährlich werden. International Icepatrol, Schiffsradar und Patrouillenflüge der amerikanischen Küstenwache halten die Gefahr einer Kollission mit Eisbergen heute im Zaum, schließen sie jedoch nicht aus. Denn nur etwa 20 Prozent der Masse eines Eisbergs ist über der Wasseroberfläche sichtbar - und damit zu orten. Bei schwerer See sind die weißen Gesellen noch immer eine beträchtliche Gefahr im Nordatlantik.
Die Spitze des Eisbergs Schöne kalte Monster Bücher von Michael Vogeley Lebensmotto: aus eigener Kraft
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