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Ski-Überschreitung des aktiven Vulkans Ätna auf Sizilien. Abenteuer am Eingang der Vulkanhölle. Einmalige Erlebnisse am Kraterrand. Sicherlich ein Ausflug nicht für jedermann. www.michael-vogeley.de , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Tanz auf dem Vulkan - Ski auf dem Ätna

Der Vulkan ist ein steingewordenes Inferno höllischer Urgewalten.

Unter uns wummert es. Der Vulkan rülpst und fegt eine Gasfahne in den blauen Himmel, die sofort vom Sturm verweht wird. Es ist arktisch kalt. Der Ätna „steht voll im Wind". Bis zu den Bergen der Sierra Nevada in Spanien gibt es keinen höheren Gipfel. Äolus, der Beherrscher der Winde in der griechischen Mythologie, ist erzürnt über unser läppisches Treiben und jagt uns fauchend eine eiskalte Böe um die Kapuzen. Der Chill-Faktor wirkt in Sizilien nicht anders als in den Polarzonen und zerrt an den Anoraks.

Wir spuren durch die schwarze Schlacke eines Hochofens mühsam aufwärts. Die Skistöcke sind echte Hilfen, die Rucksäcke mit dem Biwakmaterial drücken. Mein Schatten weht über den grauen Schnee. Unten gleißt das Meer der wilden Zyklopenküste. Die 70 Meter hohen Klippen soll nach Homer der einäugige Riese Polyphen aus den Flanken des Ätna gerissen haben, um sie nach dem fliehenden Odysseus zu werfen. Büßerschnee ist beinhart gefroren. Am Gipfelschneefeld, das am warmen Kraterrand in schwarzem Bimsstein endet, sind wir vorsichtig. Unterirdisches Warmgas hat den Schnee unterhöhlt. Wir gehen vorsichtig wie in Gletschergelände.

Die permanente Aktivität konzentriert sich auf die Cratere Centrale und die Bocca Nord-Est. Die Lava steigt oft bis zu den Kraterrändern, die „Gipfel" bilden. Am Kraterrand faucht es und zischt, brodelt und wirbelt, dampft und gast. Der Krater wurde erst 1911 geboren, die Bocca Nuova entstand 1968. Der Vulkan unterliegt ständigen Veränderungen. 1892 brach der Krater neben dem mit dem Auto erreichbaren Rifugio Sapienza aus: der Cratere Silvestri entstand. Im Bauch des Ätna schlägt die Schmiede der Götter Funken. Gebannt sitzen wir und schauen dem wehenden Spektakel zu. Wir husten. Der Schwefel schlägt auf die Bronchien und verbreitet den Geruch fauler Eier. Irgendwie riecht es nach Hölle.

Der Berg erfüllt seine Pflicht als Touristenattraktion und pafft eine fotogene Rauchwolke in den heiteren Himmel.

Schneeweiß ist das heiße Haupt des Ätna:
Heisser Schnee
Am Vorhof zur Hölle
Der eisige Feuerbauch
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Autor: Michael Vogeley
erstellt: 07.10.2003
gelesen: 4707 mal
Stichworte: Italien, ätna, Vulkan, Abenteuer, Sizilien
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