Abenteuer: auf Skiern zum Nordpol!Einmal am Pol stehen, am Schnittpunkt aller Zeitzonen, wo sechs Monate Nacht und sechs Monate Tag herrschen. Er ist der Traum aller, die das ewige Eis verzaubert hat. Das ganze mit Ski, bei eisigem Wind, berstenden Eisschollen und mit einem 50-Kilo-Schlitten als Gepäck. Die „1. Deutsche Nordpol-Ski-Expedition" erreichte von der sibirischen Station „Borneo" den nördlichsten Punkt der Erde.
Vielleicht muß man pathetisch werden, wenn man vom Nordpol erzählt. Vielleicht läßt sich diese Landschaft in knappen Sätzen und mit präzisen Begriffen nicht beschreiben. Vielleicht verlangt gerade die Abwesenheit alles Ablenkenden nach immer neuen und immer noch mehr Adjektiven: silbrig, gleißend, lichtverschleiert. Unbegrenzt, endlos, weltenweit. Frostig, eisig, totenstarr. Verlassen, einsam, leer.
Freddy Langer, Expeditionsteilnehmer
Der Weg war nie das Ziel
Generationen von Polarforschern hat der Nordpol inspiriert. Leidenschaft, Ruhmessucht und Patriotismus waren die Beweggründe. Skipionier Fridtjof Nansen schrieb richtig: „Das Wissen um die Arktis wird wie kein anderes mit Entbehrung, Not und Leiden erkauft." Immer wieder versuchten Wagemutige, die erstarrte Unendlichkeit zu besuchen, zu durchqueren und den schon lange definierten „Punkt 90 Grad" zu betreten. Der Amerikaner Peary behauptete, den Pol als erster Mensch am 6. April 1909 mit Hundeschlitten erreicht zu habe. Vor ihm hatten es viele versucht und kamen um. War es schon ein Jahr vor Peary sein Landsmann Cook, der auf dem imaginären Punkt stand? Oder war es erst im Jahr 1958, als das atomgetriebenes U-Boot Skate der Amerikaner am Pol auftauchte? 1977 brach sich der russiche Eisbrecher Arktika mit 75 000 PS erstmals eine Rinne zum Nordpol - fast eine Dekade nach der ersten Mondlandung!
Heute zählt nicht mehr, ob man den Pol erreicht. Sondern wie! Als 1. Deutscher „by fair means" stand am 14. Mai 1989 Arved Fuchs auf dem Pol - er spurte mit der internationalen Expedition Icewalk von Kanada über das Treibeis. Mit der 1. Deutsche Nordpol-Ski-Expedition unter Leitung von Michael Vogeley erreichten via Sibirien von der russischen Station Borneo ausgehend acht Deutsche am 28. April 1998 den Endpunkt.
Gegenüber der Zahl der Everest-Besteiger sind die Erfolgreichen „aus eigener Kraft zum Pol" eine beeindruckende Minderheit.
...übers Packeis Eine Allianz des Todes und der Schönheit 90 Grad Nord sind nicht greifbar Information
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