Radtour von Grevenbroich nach BudapestMiltenberg – Ansbach – 143 Kilometer An diesem Morgen stimmte uns der Blick aus dem Fenster verheißungsvoll, endlich der ersehnte Sonnenschein. Wir beeilten uns mit Packen und Frühstück, so dass wir bereits um kurz nach acht Uhr auf den Rädern saßen. Obwohl es zu der frühen Stunde noch angenehm kühl war, kamen wir schnell ins Schwitzen und es dauerte nicht lange bis wir feststellten, dass unsere Trainingsjacken überflüssig waren. Die langgezogene Steigung hinauf nach Hardtheim ließ sich gut fahren und vielleicht lag es am guten Wetter, dass wir manche Abschnitte regelrecht hoch sprinteten. Andererseits mag es auch an den üblen Gerüchen der Tierkörperbeseitigungsanstalt gelegen haben, denen wir so schnell als möglich entfliehen wollten. In Hardtheim angekommen legten wir erneut eine Gedenkpause ein, erinnerten uns wie erschöpft wir vor acht Jahren an dieser Kreuzung angekommen waren. Von dort an ging es noch ein kurzes aber umso härteres Stück bergan, bevor uns die lange Abfahrt hinunter ins liebliche Taubertal die Mühen des Anstiegs vergessen ließ. Nachdem wir uns in Lauda mit Lebensmitteln eingedeckt hatten gönnten wir uns gegen 11 Uhr die erste längere Pause auf einer Bank abseits des Tauberradweges. Parallel zur Tauber führte uns der Weg bis zum Abschluss des Taubertales. Doch bevor wir uns an die, wie sich herausstellen sollte schwerste Steigung des Tages, nach Rotenburg ob der Tauber begaben, gönnten wir uns in Bettwar in einem Biergarten eine Erfrischung, die wir allerdings mit einer Menge Wespen teilen mussten. Doch nach über 100 Kilometern im Sattel reagierte selbst ich nicht so schreckhaft wie gewohnt auf die Plagegeister. Der letzte Teil der Etappe führte uns über die Frankenhöhe. Wir erfuhren recht schnell, das die Gegend mit ihrer Weite und den langgezogenen Steigungen ihrem Namen alle Ehre macht. Nach einer letzten Rast in Culmberg rollten wir gegen 18.45 Uhr nach Ansbach hinein. Die historische Stadt machte einen sehr schönen Eindruck auf uns, nur das grobe Kopfsteinpflaster war Gift für unsere Gesäße, die immerhin gut 140 Kilometer an diesem Tag verkraftet hatten. Erst im dritten Anlauf fanden wir ein Hotel direkt am Hauptplatz der Stadt. Dem historischen Gemäuer des Hotels Platengarten sah man deutlich sein Alter an, allerdings entschädigte der herrliche Ausblick auf den Schlosspark und das anschließende Abendessen im hauseigenen Biergarten dafür allemal. Nach dem Abendessen sah sich Vater noch mal in der Stadt um, während ich eingehend die Strecke für den nächsten Tag studierte. Grevenbroich – Rüdesheim – 207 Kilometer Rüdesheim – Miltenberg – 136 Kilometer Ansbach – Kehlheim – 146 Kilometer Kehlheim – Passau – 158 Kilometer
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