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Sieben Stunden Anreise und die erste “helle” Nacht lagen hinter uns als wir warm verpackt Richtung Nordkap starteten. Was folgte war viel Regen und Wind, aber auch beeindruckende Landschaft, freundliche Menschen und das Nordkap bei Sonnenschein. Am Ende dieser Tour hatte der “hohe Norden” einen Freund mehr ... www.carstenbohnen.de, Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Zum Nordkap mit dem Rad

Beschwerliche Reise zum anderen „Ende der Welt“

"Nordkap 212, - Hammerfest 142" hatten Hans und Carsten Bohnen auf ihrer Fahrrad-Reise hinauf in den hohen Norden auf einem Schild entdeckt (Der Erft-Kurier berichtete). So wussten sie genau, was vor ihnen lag im Lande der völligen Abgeschiedenheit, der Stille, die nur das emsige Surren der Mücken unterbrach. Sie waren inzwischen bei Alta angekommen und sahen endlose Straßen und Rentierzäune. Eine Hütte aus Holz am Fjord war ihr Nachtquartier. Morgens um 4 Uhr bei ihrem Aufbruch war es taghell - und sie rollten am fünften Tag ihrer Reise in Hammerfest ein, der nördlichsten Stadt der Welt. Eine Stadt in einer herben, kargen Landschaft, die viele Eindrücke hinterließ. Entlang des Weges kein Baum, kein Strauch, nur die bizarren Konturen: Natur pur. Ein etwas schauriges Gefühl hatte die beiden Radler aus Grevenbroich beschlichen, als sie über die nördlichste Hängebrücke der Welt fuhren, die in dichten Nebel gehüllt war. Und immer wieder bot sich ihnen ein neues, gigantisches Bild am Weg, der sie beharrlich weiter Richtung Norden führte.

Rentierherden grasten am Wegesrand. Sie überquerten im topmodischen Katamaran die See nach Honningsvag und rasten mit ihm dem Nordkap entgegen. Dort hatte es sich als nicht gerade einfach erwiesen, ein Zimmer für die Nacht zu erhalten. So viele Dinge haben Vater und Sohn festgehalten: Jedes Ticket, jede Überfahrt, jede Mahlzeit, jede Unterkunft, und sei sie noch so dürftig, findet Erwähnung in einem Buch, dem sich Carsten ganz intensiv gewidmet hat. Nur auf diese Weise lassen sich später, wenn sie einmal "geruhsamere" Ferien machen, die Gewalttouren nachvollziehen und all die vielen Eindrücke, die ihnen dieses Land gewährt hat und die Vater und Sohn eng zusammenschweißen.

Straßen, die kein Ende zu nehmen scheinen durch Landschaften, in denen angesichts der nördlichen Lage fast nichts wächst als raues Felsgestein, das sich gigantisch aus den Wassern erhebt. Sie kämpften einen harten Kampf gegen Wind und Steigungen und schreiben über ihre letzten 26 Kilometer zum Nordkap: “Anders als wir uns das alles vorgestellt hatten.“ Ein Zaun steht am Ziel ihrer beschwerlichen Reise "am Ende der Welt", ein Zaun, der den Blick auf die tief unten liegende arktische See erlaubt aus luftiger Höhe. Das Gestein fällt steil abwärts - hunderte von Metern mitten hinein in die wild aufgewühlte See.

Eine eiserne Erdkugel krönt das Ende des Nordkap-Plateaus und wird genau um Mitternacht von den Strahlen der Sonne erfasst. Auf ihrem Rückweg, der nicht so beschwerlich war, fingen Vater und Sohn so viele Impressionen am Rande ihres Weges ein in einer "nahezu anderen Welt" voll herber Schönheit und unvergesslicher Eindrücke. Oslo, Norwegens sehr grüne, berühmte Hauptstadt voller Idylle, erlebten sie später und konnten herrliche Bauwerke bewundern, Parks und Kirchen von ganz besonderem Reiz, bevor sie endlich wieder heimwärts starteten mit dem Flugzeug - aus der Kühle des Nordens mitten hinein in den deutschen Sommer, dessen Hitze die Luft zum Flimmern brachte.

www.carstenbohnen.de

Nur die „Mücken“ machten den Radlern große Sorgen
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Autor: Carsten Bohnen
erstellt: 27.09.2003
gelesen: 3229 mal
Stichworte: Nordkap, Norwegen, Fahrrad
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