Winter auf der Flubachalm / ObertauernDamit waren schon alle Rätsel gelöst: Auf der Hinfahrt hatte wir schon einige der Gänsefüßchen kennengelernt und die Flu entpuppte sich ganz einfach als Flubachalm, die, hoch über Obertauern gelegen, unser Stützpunkt für die nächsten Tage werden sollte. Bei der Zimmerverteilung wurden uns auch gleich zwei nette Vorzimmerdamen - äh ´tschuldigung - zwei Herren zur freien Verfügung gestellt.
Schnell war uns klar - hier geht es um Sport. Schon um 11 Uhr starteten wir mit Rüdiger zur ersten Geländeerkundung. Bereits auf der ersten Abfahrt vom Zehnerkar wussten wir, dass das rote Haus in den Anfangstagen für uns von unschätzbarem Wert sein würde. Nachdem wir die Tauernrunde vollendet hatten und sich der Nachmittag dem Ende neigte, kehrten wir in die Groghütte ein. Dort sollten wir nun täglich als Beisitzer der Lehrerkonferenz beiwohnen. Um nicht allzu viel Aufsehen zu erregen, kehrten wir (täglich) im Dunkeln heim. Nach dem vorzüglichen Abendessen wurden wir Zeugen einer Ansprache, die zwar kurz, aber von historischem Wert war.
Mit Erschrecken stellten wir am darauffolgenden Tag fest, dass Rüdiger seiner Drohung, uns um 8 Uhr zu wecken, Taten folgen ließ. Die Gitarre erklang, wir waren wach und wenig später beim Frühstück, für das sich das Aufstehen gelohnt hatte. Ehe wir uns versahen, standen wir auf Skiern, machten uns erneut mit der Gondel auf den Weg zum Zehnerkar. Nach wenigen Abfahrten war uns klar, dass wir es mit Profis zu tun hatten. Mit Gisela, die anscheinend alle Pisten der Alpen bezwungen hatte, Sigi, dem "alten" Gebirgsjäger, Inge, dem Bibi sein liebreizende Frau, Giesela, dem Carving-Huhn mit der Hand im Schnee, und dem Rest der Truppe verbrachten wir von nun an einige schöne Skitage.
Die Abende wurden länger, feuchter, teilweise auch kälter, und so begab es sich, dass wir in unserem Vorzimmer vor der Nachtruhe - natürlich nur um uns zu wärmen - noch das ein oder andere alkoholische Getränk zu uns nahmen. Das Einzige was uns nämlich durch das voluminöse Heizungsrohr erreichte, war Sabrinas Flaschenpost. Als am nächsten Morgen die Stimme des Barden abrupt verstummte, wurde unser Vorzimmer auf der Stelle zum militärischen Sperrgebiet erklärt. In der Nacht hatte einer der Rekruten in seinem Übereifer das gesamte Zimmer vermint. Als Teil des Minenräumkommandos ließen wir ihn zurück und begaben uns auf die Piste.
Die Tage zogen ins Land - Silvester rückte näher. Nach dem Skilaufen stürmten alle unter die Dusche. Man machte sich fein für das Silvesterbuffet. Die Küche hatte sich mal wieder selbst übertroffen, das Bier schmeckte auch immer besser, und der Abend wurde lustiger, bis Carsten plötzlich und unerwartet der Alkoholkonsum verboten wurde, da er die Silvesterrede zu halten hatte. Weil sein Alkoholpegel dennoch hoch war, gelang ihm eine herzergreifende Ansprache. Anschließend genossen wir die herrliche Aussicht auf das Silvesterfeuerwerk über Obertauern und schossen mit vereinten Kräften zurück. Nach einer Stärkung aus der Küche ließen wir den Abend mit den Jugendlichen in der Taverne ausklingen.
Am Tag danach nahte schon der Abschied. Eine Woche Skifahren bei herrlichem Wetter lag hinter uns. Während des Abschiedsabends wurden wir Zeugen von noch historischeren Reden, eines Duetts von Sabrina und Jochen, mehrerer selbstgedichteter Lieder und einiger amüsanter Spiele.
Wir hoffen, dass Ihr genauso viel Spaß hattet wie wir und wir uns im nächsten Jahr erneut auf einige Abenteuer in der Flu treffen.
1. Kapitel
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