Ostern bei den Sorben: Osterreiter am Ostersontag / BilderBrauchtum der Sorben, das Osterreiten: Über 460 Pferde und ihre dazugehörigen Reiter ziehen in der Lausitz Wittichenau / Ostdeutschland durch die Gegend und die Auferstehung Jesus.Die Sorben sind eine kleine Volksgemeinschaft im Osten Deutschlands mit eigener Sprache und eigenem Brauchtum und Kultur.
Schon seit mehreren Jahrhunderten ist es Tradition, daß in der Oberlausitz (in der Gegend zwischen Bautzen und Hoyerswerda) die Osterreiter am Ostersonntag in Prozessionen die Botschaft von der Auferstehung Christi in die Nachbargemeinde tragen.
Die Reiter, festlich gekleidet, singen dazu Lieder. Außerhalb der Ortschaften beten sie den Rosenkranz oder eine Litanei. In ihrer Prozession führen die Osterreiter das Kreuz, Kirchenfahnen und die Statue des auferstandenen Christus mit.
Die Pferde sind mit Ostergeschirr und buntbestickten Schleifen liebevoll geschmückt.
Wer zum ersten Mal am Osterreiten teilnimmt, trägt ein Myrtenkränzchen. Zum jeweiligen Jubiläum darf sich der Reiter dann mit einer silbernen »25« bzw. goldenen »50« schmücken.
1997 ritten z.B. insgesamt 1480 Osterreiter in den Prozessionen, 1998 waren es 1525 und jedes Jahr werden es mehr. In der katholischen Oberlausitz gibt es neun Osterprozessionen, in denen überwiegend Sorben mitreiten. Dass sowohl Sorben wie Deutsche, Christen katholischen wie evangelischen Glaubens gemeinsam die österliche Botschaft verkünden, ist traditionelle Selbstverständlichkeit, aber auch ein hoffnungsvolles Zeichen für dieses Land. |