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Bilder: Namibia mit dem Auto

Fish River Canyon

Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Im Fish River Canyon (seit 1968 Park) hat
man etwa zwei bis drei Stunden nach Sonnenaufgang die besten Lichtverhältnisse
zum Fotografieren. Zum Park-Eingang in Hobas müssen wir etwa 20 km fahren. Der
Eintritt für zwei Personen und das Auto beträgt 170 N$, was wir
verhältnismäßig teuer finden (unser im September 2004 erschienene
Reiseführer gibt den Eintritt noch mit 60 N$ an). Im Park ist die Pad, wie die
Schotterstraße genannt wird, schlechter als bislang. Bis zu den 10 km
entfernten Hauptaussichtspunkten ist die Straße jedoch problemlos mit normalen
Pkw (2 x 4) zu befahren. Nach wenigen Kilometern sehen wir Springböcke, die
jedoch schnell das Weite suchen. Kurz darauf entdecken wir eine Straußenherde.
Gemächlich ziehen sie an uns vorbei und bieten ein dankbares Fotomotiv. Die
sanfte, hügelige Landschaft des Hochplateaus lässt kaum erahnen, dass sich
hier der zweitgrößte Canyon der Welt (nach dem Grand Canyon/USA) verbirgt.

Am „Main Viewpoint“ angekommen öffnet sich – beinahe überraschend – der
Canyon vor uns. Auf dem Boden des Canyons windet sich eindrucksvoll die
Höllenkurve (Hell’s Bend), die seitlich von stufenförmigen Hängen flankiert
wird. Farblich hebt sich das lehmige Wasser (immerhin gibt es hier Wasser!!!)
des Fish Rivers kaum vom Gestein ab. Entlang des Rim (Felsabbruchkante) laufen
wir zum 2,5 km entfernt liegenden Hiker’s Viewpoint und genießen einen
beeindruckenden Ausblick. Hier beginnt ein 85 km langer Wandertrail in den
Canyon – die mehrtägige Wanderung ist allerdings aufgrund der hohen
Temperaturen in dieser Jahreszeit genauso untersagt wie der einfache Abstieg in
den Canyon.

Wir steuern die weiteren Aussichtspunkte Rockies Point, The Edge, Sulphur
Spring und Desert Rim an. Langsam erschließt sich uns die wahre Größe des
bis zu 27 km breiten und knapp 550 m tiefen Canyons, der sich über eine
Strecke von über 160 km Länge durch die Landschaft schlängelt. Am
beeindruckendsten ist der Ausblick vom Eagles Rock. Dieser ist allerdings nur
mit 4x4 über die Cul-dev-sac zu erreichen. Die 12 km lange Strecke hat
durchaus Unwegsamkeiten, für die ein Vierradantrieb erforderlich ist. Man hat
den Eindruck über eine riesige Bauschutthalde zu fahren. Die Geröllwüste ist
überzogen von dornigem Gestrüpp. Zwischendurch ragt ein grüner Strauch
heraus und vereinzelt stehen Köcherbäume. Den kurvenreiche Streckenverlauf
können wir nicht ganz nachvollziehen, dennoch erreichen wir bald das Ende der
Straße. Hier müssen wir leider feststellen, das der Eindruck nicht so
spektakulär ist, wie wir es erhofft hatten. Hundert Meter zurück wird eine
Stelle durch einige Steinhaufen markiert. Vom Rim, der etwas abschüssig weiter
unten liegt, erspähen wir zwei fast perfekte Flussschleifen, die die tiefe
Schlucht durchfließen. Das leichte Rauschen des Fish Rivers ist zu vernehmen.
Wir schließen daraus, dass dies der eigentliche Eagles Rock Viewpoint ist -
der Ausblick ist atemberaubend.

Ein kleines Abschiedspicknick legen wir am Sunset Point ein und genießen den
Blick in die Canyonlandschaft. Auf dem Rückweg werden wir von einem Holländer
abgefangen, der leider einen Unfall hatte. Sein VW Sharan hat einen Achsenbruch
erlitten - den linken Vorderreifen hat es komplett zerfetzt. Die Achse war u.E.
schon vorher angeknackst, denn die Straße ist, trotz Schotter, in einem
ordentlichen Zustand und eigentlich kein Problem für normale Pkws. Gemeinsam
fahren wir zurück zum Canyon Roadhouse. Ursprünglich hatten wir geplant, auch
noch die Thermalquellen in Ai-Ais zu besichtigen. Inzwischen ziehen wir es
jedoch vor, zu relaxen, anstatt weitere 160 km (hin und zurück) Schotterpiste
zu fahren. So verbringen wir den Nachmittag am Pool und lassen uns abends im
Restaurant des Roadhouse verwöhnen.
Die Reiseroute - Namibia
Keetmanshoop – Naute Dam – Fish River Canyon
Fish River Canyon – Kolmanskop – Lüderitz
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Autor: Anke & Detlef
erstellt: 01.09.2006
gelesen: 8726 mal
Stichworte: Namibia
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