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Strandreports über den Norden der Insel, von dem Sant Joans Bürgermeister Marí Marí sagt, es sei die grüne Lunge der Insel. Es stimmt. Weitgehend intakte und unberührte Natur erwartet Sie: der Duft der Pinienwälder, gepflegte Äcker, Terrassen, wie sie schon von den Arabern angelegt wurden, die bis zum 13. Jahrhundert die Insel beherrschten und die berühmten Natursteinmauern – Ibiza pur eben. Und im Norden gibt es auch das wohl klarste Meer der Insel – und auch Strände, die das Wort Geheim-Tipp wirklich verdienen. Doch testen Sie selbst. Wir beginnen mit einem wilden Strand – mit Benirràs, wo sich noch immer sonntags zum Sonnenuntergang die Trommler treffen. , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Ibiza: Die schönsten Strände im wilden Norden der Insel

Der Strandtest im einzelnen

Cala Benirràs
In und multikulti

Wer kennt Sie nicht, die angesagte Bucht im Norden Ibizas? Sonntägliche Trommel-Sessions, bei denen einige ergraute Hippies, deren Nachwuchs und Urlauber jeden Alters dem Sonnenuntergang huldigen, haben die herrlich gelegene Bucht weit über die Inselgrenzen bekannt gemacht. Ein Geheim-Tipp ist Benirràs nicht mehr. Das Klischee „verrückte Hippiebucht“ wurde von Fernsehteams und Reisejournalisten ziemlich strapaziert, was den Besucheransturm beträchtlich erhöht hat.

Dies sorgt dafür, dass die Parkplatzsituation vor allem an den Sonntagen der Hochsaison einen kritischen Punkt erreicht. Mit einem romantischen Sonnenuntergang in aller Stille ist in Benirràs von daher in der Hauptsaison nicht zu rechnen. Wer etwas für internationale Happenings übrig hat, den wird der Andrang jedoch nicht stören – ganz im Gegenteil. Trotzdem; Benirràs ist eine der schönsten Strände der Insel, mit dem breiten Sandstrand, den urigen Häusern für die Fischerboote und dem Felsen, den die Einheimischen „Finger Gottes“ nennen. Besonders eindrucksvoll ist der Sonnenuntergang.

Der Sandstrand ist gepflegt und verfügt über Duschen. Eine Warnflagge informiert die Badenden über die Meeresbedingungen. Sobald Rot gehisst ist, sollten sie an Land bleiben!
Diverse Restaurants kümmern sich um das leibliche Wohl der Strandbesucher. Am urigsten ist der winzige Strand-Kiosk von Eulalia und Maria, links am Ende der Bucht, seit über dreißig Jahren ist er in Familienbesitz. Bei Eulalia werden allerdings nur Getränke und Brötchen (aber die sind lecker) angeboten, dafür sitzt man nicht auf Plastik, sondern auf authentisch wirkenden Holzstühlen.
Unser Tipp: An Wochentagen geht es geruhsamer zu!


Preise und mehr:

Strandliegen und Sonnenschirme: je 4 Euro
Coca Cola, Fanta, Sprite etc.: 1,60 Euro
Sangría gibt es nicht, eine Flasche Hauswein kostet 9 Euro.
Der Preis der Brötchen liegt zwischen 3,50 - 4 Euro. Je nach Belag.
Die Bucht liegt gut geschützt, aber bei starkem Nordwest-Wind (auflandigem Wind) ist durch den von den Wellen aufgewühlten Sand mit trübem Wasser zu rechnen. Ansonsten ist das Wasser traumhaft sauber!
Zahlreiche Gratis-Parkplätze sind vorhanden.




Port de Sant Miquel
Sonne, Sand und Wassersport

Von Benirràs aus führt eine schmale Straße direkt zum Port de Sant Miquel. Mittlerweile ist sie asphaltiert und von daher problemlos zu befahren. Von Benirràs kommend, müssen Sie nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt rechts abbiegen. Während der gesamten Strecke eröffnet sich ein großartiger Blick auf Küste und Meer. Kurz vor dem Port de Sant Miquel befindet sich die Tropfsteinhöhle „Can Marçá”, die im Sommer besichtigt werden kann. Ein kurzer Stopp lohnt sich.

Der Port de Sant Miquel selbst liegt gut geschützt, ist von Felsküste umgeben. Diverse Hotelkomplexe wurden in den 70ern an den Hang gesetzt. Gigantisch und interessant – aber nicht jedermanns Geschmack.
Wassersportmöglichkeiten sind vorhanden: Es gibt eine Tauchbasis, Tretboote, Wasserski und ein Ritt auf der Banane sind im Angebot. Auch Familien mit Kindern sind hier gut aufgehoben, der Sandstrand ist gut gepflegt, der Weg ins Wasser ist seicht.

Für das leibliche Wohl sorgen Supermärkte, Restaurants und Bars. Die urtümlichste – die „Bar Pascual” – finden Sie auf der linken Seite der Bucht. Sie existiert schon seit Jahrzehnten, momentan wird sie von Maria und Maria geführt, die ihre Gäste auf sympathische Art betreuen. Von der schattigen Terrasse der „Bar Pascual” aus, hat der Gast ungehinderten Blick auf das Strandgeschehen. Bei einem deftigen Frühstück mit Eiern, Speck und Toast (5,50 Euro) kann man hier den Tag beginnen. Eine andere Spezialität des Hauses ist „pan pizza“, ein offenes Brot mit Käse gefüllt, für 3,80 Euro. Nachdem Sie sich gestärkt haben, sollten Sie einen Spaziergang an der Küste entlang zur nahe gelegenen urigen Cala des Moutons machen.


Preise und mehr

Preise der Strandliegen: 3,50 Euro.
Sonnenschirme: 4 Euro
Coca Cola, Fanta, Sprite etc: 1,60 Euro
Einen Krug Sangría (etwa 1,2 Liter) gibt es für 9,50 Euro.
Bei starkem Nordwest-Wind ist mit trübem Wasser zu rechnen.
Zahlreiche Gratis-Parkplätze sind vorhanden.
In der Hochsaison wacht ein Rettungsschwimmer über die Sicherheit der Badegäste.




Cala d’en Serra
Die verborgene Schöne

Der Weg ist das Ziel“, sagt ein buddhistisches Sprichwort. Und auf der Strecke von der Cala Sant Vicent gen Sant Joan wird dieser Satz zur Realität. Auf der kurvenreichen Route kommt man nur langsam voran. So hat sogar der Autofahrer eine Chance, die unberührte Natur zu genießen. Der Blick auf das grüne Tal ist großartig, überall Pinien, phönizischer Wacholder, alte Bauernhäuser. Aber bitte vorsichtig fahren, denn im Sommer sind auf Ibizas Straßen alle möglichen ungeübten Verkehrsteilnehmer unterwegs!

Nach 9 Kilometern Kurven ist Sant Joan erreicht. An der Dorfeinfahrt angekommen, müssen Sie rechts in die alte Straße nach Portinatx einbiegen, um in die Cala d’en Serra zu gelangen. Wer mag, macht vorher noch einen kurzen Stopp in der „Hauptstadt“ des Nordens. Das beschauliche Dorf hat zwar bis auf die Kirche aus dem 18. Jahrhundert keine großen Sehenswürdigkeiten zu bieten, aber es birgt seine Reize.

Zur Cala d’en Serra geht es dann etliche Kilometer über eine schmale und ebenfalls kurvenreiche Landstraße. Kurz vor Portinatx weist ein Schild auf die Abzweigung zur Bucht hin. Nach etwa einem Kilometer endet der Asphalt. Wer seine Stoßdämpfer schonen will und einigermaßen in Form ist, sollte den Weg runter zur Bucht nun zu Fuß machen. Sie werden mit einem genialen Ausblick auf die Felsküste und ein in allen Blautönen schimmerndes Meer belohnt. Nur die graue Zementruine oberhalb der Bucht stört das harmonische Bild. Ob diese alte Bausünde, die vor mehr als drei Jahrzehnten oberhalb der Bucht entstand, irgendwann verschwinden wird, steht in den Sternen: schon vor Jahren – zur Zeit des links-grünen Regierungsbündnisses – sollte sie mit Geldern aus der umstrittenen Umweltsteuer abgerissen werden, danach war im Gespräch, eine Aussichtsplattform daraus zu machen, inzwischen kursiert das Gerücht, sie könne zum Wellness- oder Rehabilitations-Hotel umfunktioniert werden.

Claudia, die gemeinsam mit Angelika und Ralf die winzige Strand-Bar betreibt, hat sich längst an die Diskussionen um die Bauruine gewöhnt. Für sie ist wichtig, dass sich ihre Gäste – meist Stammpublikum – an ihrem winzigen Sandstrand wohl fühlen. Seit Jahren hat sich die Anzahl der Liegen nicht erhöht, Tretboote oder Jet-Skis sind tabu. Friedlich soll es bleiben. Wer in der Cala d’en Serra eine Pause einlegt, sollte seinen Schnorchel dabei haben. Oder er macht es sich unter einem der lustigen gelb-blauen Sonnenschirme gemütlich, trinkt etwas Kühles, probiert die Spezialität des Hauses: die „ibizenkische Kartoffel” (Patatas ibicencas) mit Knoblauch und einer speziellen Gewürzmischung für 6 Euro. Schmeckt fantastisch!

Preise und mehr:

Preise der Strandliegen und Sonnenschirme: je 4,50 Euro
Coca Cola, Fanta, Sprite etc: 2, 50 Euro
1 Liter Sangría: 15 Euro
Bei Nordost-Wind ist mit trübem Wasser oder Algen zu rechnen. Aber es ist kein Schmutz – sondern nur aufgewirbelter Sand.
Parkplätze sind in begrenztem Maß vorhanden, sie sind gratis.




Die Buchten von Portinatx
Strände für die ganze Familie

Von der Cala d’en Serra aus sind es nur wenige Kilometer bis nach Portinatx, dem Haupttouristenzentrum der Gemeinde Sant Joan. Bevor Sie die Strände „s’Arenal Grand” und „s’Arenal Petit” besuchen, sollten sie erst einmal einen Abstecher zur Bucht es Port machen, die früher einige Bedeutung als nördlicher Naturhafen hatte. Von hier aus wurden Holz, Holzkohle, Johannisbrot und Mandeln zum spanischen Festland transportiert. Diverse Restaurants, Bars, Hotels und Apartmentkomplexe säumen den Küstenstreifen. Direkt am kleinen Sandstrand ein blau-weiß gestrichener Strand-Kiosk und eine Tauchschule. Wer will, klettert vor dem Bad im Meer über die Felsen, um den schönen Ausblick auf den Leuchtturm und die Felsküste zu genießen.

Der größte der Portinatx-Strände ist s’Arenal Gran, er liegt kurz vor dem Wasserpark direkt an der zentralen Straße der Ortschaft. Der Sandstrand ist gepflegt, Pinien spenden Schatten, ein Glasboden-Boot, das stündlich aufs Meer hinaus fährt, ankert vor der Küste. Tretboote stehen bereit. Ein kurzer Spaziergang am Wasser entlang, schon hat man die Schwesterbucht s’Arenal Petit erreicht. Obwohl Portinatx sehr touristisch ist, wirkt die Bucht nach wie vor idyllisch.

In der Mitte des feinkörnigen Sandstrandes befindet sich das Restaurant „Bahía”. Es ist kein Sternerestaurant, aber von der von Pinien gesäumten Terrasse offenbart sich ein toller Blick auf das blaue Meer. Ansonsten bietet Portinatx alles, was der Urlauber suchen könnte: Geschäfte, Souvenirläden, Bars sogar eine Diskothek. Jeden Sonntag findet ab 18:00 Uhr ein kleiner Hippiemarkt statt.

Preise und mehr:

Preise der Strandliegen und Sonnenschirme: je 4 Euro
Coca Cola, Fanta, Sprite etc: 1, 50 Euro
1 Liter Sangría: 13 Euro
Eine Paella kostet im Restaurant „Bahía” pro Person 14 Euro.
Bei Nordwest-Wind ist mit trübem Wasser oder Algen zu rechnen.
Ausreichend Parkplätze sind vorhanden, kassiert wird dafür nicht.





Cala Xucla
Die Einsame für Individualisten

Von Portinatx aus führt eine gut ausgebaute Straße wieder Richtung Sant Joan. Nach einigen Kilometern geht es auf der rechten Seite auf einer Schotter- und Betonpiste hinunter zur Bucht „Cala Xucla”. Vorsicht, das eine oder andere Schlagloch macht umsichtiges Fahren notwendig!

Im Mai, bei unseren Recherchen für diesen Report, liegt die Bucht fast verlassen: Grünes Schilf, ein winziger Sandstrand, der nicht jeden Tag von Algen gesäubert wird. Eine Familie hat es sich unter den eigenen Sonnenschirmen gemütlich gemacht. Die Männer haben Angeln dabei und versichern, dass sie – sollte ein Fisch beißen – ihn auch direkt am Strand grillen werden. Angemerkt sei, dass Lager- oder Grillfeuer auf Ibiza im Sommer strengstens verboten sind!

Nur in der Hochsaison hat in dieser Bucht ein Strand-Kiosk geöffnet, bis dahin müssen Sie Getränke und Picknick selbst mitbringen. Wer über Klippen und Felsen klettert, wird auch in den Sommermonaten ein verschwiegenes Plätzchen finden – auch für FKK. Allerdings werden sie bei diesem Sonnenbad nicht auf Daunen gebettet sein, und der Weg ins Wasser ist beschwerlich. Wer gerne schnorchelt, wird auf seine Kosten kommen, denn Sie finden eine faszinierende Unterwasserwelt. Und mit etwas Glück auch das „Ojo de Mar”, das Auge des Meeres. Es ist das weiße Plättchen (mit Spiralmuster), mit dem die Meerschnecke ihr Gehäuse verschließt. Vor allem Naturliebhaber werden diesen Geheim-Tipp zu schätzen wissen.

Infos:

Bei Nordwest-Wind ist wegen Aufwirbelung durch Wellen mit trübem Wasser oder Algen zu rechnen. Parkplätze sind gratis, aber knapp. Wie gesagt: Bis zur Hochsaison müssen Sie sich Getränke und Snacks mitbringen.

Ibizas Nord - Strände in der Uebersicht
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Autor: Dieter
erstellt: 17.06.2006
gelesen: 5987 mal
Stichworte: Ibiaza, Strand,
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