Bilder: Reise durch Sri Lanka - SigiriyaSigiriya ( Siha Giri = Löwenfels ) gilt als 8. Weltwunder. Steil ragt der riesige Felsen 200m aus dem Dschungel heraus...
Auf der Spitze des Felsen lebte einst der Herscher des Königreichs. Sigiriya liegt quasi in der Mitte von Sri Lanka und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.
Achtung: nur schwindelfreie Leute sollten den Aufstieg wagen. Der Weg ist recht beschwerlich. Die Treppen sind nur schlecht abgesichert. Und hinunter gucken sollte man besser nicht...
455 - 473 n. Chr. lebte der damalige König Dhatusena und hatte mit seiner Hauptfrau einen Sohn namens Mogallana.
Gleichzeitig gebar eine Frau niederer Herkunft Kassapa, einen unehelichen Sohn. Da Kassapa die Krone an sich reißen wollte, Mogallana jedoch der rechtmäßige Thronfolger war, kam es zum Streit zwischen den verhaßten Halbbrüdern.
Kassapa verbündete sich mit dem Neffen des Königs, gemeinsam stürzten sie Dhatusena und sperrten ihn ein. Dieser jedoch leistete Widerstand, wollte seine Herrschaft auf diese Weise nicht abgeben und so wurde er bei lebendigem Leibe eingemauert. Mogallana floh darufhin nach Südindien.
473 - 491 n. Chr.: Kassapa lebte eine Zeitlang in der damaligen Königsstadt Anuradhapura. Die Angst vor der Rückkehr seines Halbbruders wird immer stärker und so läßt er einen Palast auf dem 200 m hohen Felsplateau bauen; der Bau dauert 7 Jahre!
491 n. Chr. kommt Mogallana mit einem Heer Südinder und Singhalesen zurück, belagert Sigiriya, es kommt zu einem Kampf ( Schlacht bei Habarana ).
Kassapa verläßt dabei die Felsenfestung mit seinen Kriegern und Streitelefanten, dabei kommt es zum Unglück:
Kassapa, selbst auf einem Streitelefanten sitzend, will beim Sturm auf seines Bruders Heer einer sumpfigen Stelle ausweichen, seine Krieger deuten diese "Umkehr" als Rückzug und fliehen.
Die Schlacht war für Kassapa damit verloren und er beging Selbstmord. Sigiriya wurde zerstört.
Der neue König Mogallana bezieht daraufhin wieder Anuradhapura und der Fels gerät völlig in Vergessenheit.
Erst Mitte des 19. Jh. stoßen britische Jäger zufällig auf die völlig überwucherte Königsresidenz im Dschungel.
Seit 1982 erschließt und restauriert die UNESCO zusammen mit dem Projekt "kulturelles Dreieck" die Stätte.
Nun zu der Felsenfestung selbst:
Die Tore öffnen sich um 6:30 Uhr und spätestens bis 8 Uhr sollte man mit dem Aufstieg begonnen haben, da die Hitze sich noch nicht so entfaltet hat und die vielen Touristengruppen, die dieses Highlight täglich besuchen, meist erst ab 9 Uhr eintreffen. Der Weg führt zunächst durch die Lustgärten, bestehend aus Wasserbecken, Pavillons, Teichen, Klosteranlagen und Felsenhöhlen; danach beginnt der Aufstieg. Einige Steinstufen und eine schmale Wendeltreppe führen zunächst zu den Wolkenmädchen.
Wolkenmädchen
Seit Urzeiten bezaubern diese Fresken aus dem 5.Jh n.Chr. die Besucher. Man sieht Frauen mit bloßem Oberkörper, den Unterleib in Wolken gehüllt, mit Blüten und Früchten in den Händen. Von ehemals sind heute nur noch 19 erhalten. Wen sie darstellen, ist nicht geklärt, es gibt Legenden, die besagen, Kassapa verglich sich gerne mit dem Gott des Reichtums - Kuvera - und
diese Wolkenmädchen sollen den Berg umgeben, wo der Gott seinen Thron hat.
Wem der Weg zum Gipfelplateau zu mühsam ist, kann sich ruhig mit der Aussicht von der mittleren Plattform zufrieden geben.
Für alle anderen beginnt der steile Weg zur Spitze an der Löwenpforte, bestehend aus zwei riesigen, steinernen Löwentatzen. Der Hintergrund ist, daß alle Besucher, die zu Kassapa hinauf wollten, genau die gleiche Angst erleben sollten, unter der er jeden Tag litt, daß Mogallana zurückkehrte.
Löwenpforte
Auf der 10.000 m² großen Palast Plattform selber sind noch Grundrisse erkennbar von Zisternen, Späherposten, einer Dagoba, verschiedener Unterkünfte und natürlich des Palastes selber. Hier oben allerdings, in 200 m Höhe, sind nicht die antiken Mauerreste und der windgepeitschte. Regenwasserpool die Sehenswürdigkeiten, sondern der eindrucksvolle Blick über den Dschungel.
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