Sri Lanka nach Tsunami - Wo sind die Spenden? Situationsbericht„SIRICENE“ DAS HUNDEFUTTER-PROJEKT für die Fischer von Ahangamar – und unsere Waisenkinder! Genau zum Zeitpunkt unserer Anwesenheit
erlebt Sri Lanka im Küstenbereich einen
Hurrikan, der 2 Tage wütet. Wir bekommen es
mit der Angst zu tun – haben wir doch ein neues
Quartier bezogen. Ein 6 Zimmer-Hotel in
direkter Strandlage,
was vom Tsunami weitgehend verschont
geblieben ist. Liebe Norweger pflegen dieses
Haus. Nur da wir direkt am Wasser sind, ist es
wohl fast so, wie beim Tsunami. Stromausfall –
Über Stunden sitzen wir in unserem Zimmer –
Notbeleuchtung mit einer kleinen Kerze. Die
Taschenlampe wollen wir nicht benutzen. Für
alle Fälle wollen wir wenigstens etwas Licht
behalten. Der Sturm tobt die ganze Nacht. Die
Wellen krachen auf den Strand.
Ein solches Unwetter kennen selbst Einheimische
nur 1 - 2 mal im Jahr – aber wir sind mitten
drin. Am nächsten Morgen schauen wir vom
Balkon aus auf ein Nachbargrundstück und
sehen ein Grab im Garten des zerstörten
Geländes.
Wir fragen nach – ja, hier darf man die Toten
auf eigenem Boden beerdigen. Aber was ist dort
passiert. Schnell ist ein Kontakt hergestellt.
Ajantha unser Fahrer und mittlerweile auch
unser Freund kann uns mehr sagen. Der Mann
dieser Familie, ein Fischer, ist auf See geblieben.
Die Familie hat alles verloren. Jetzt kümmert
sich der Bruder „Siricene“ um die Familie, aber
er kann es kaum mehr schaffen. Dann erzählt
uns Ajantha die ganze Geschichte.
Die Fischer von Ahangamar haben Saison von
November bis April, also 6 Monate. In der Zeit,
wenn das Meer ruhig ist, können Sie mit 4
Booten hinaus auf See, der See ist dann durch die
vorgelagerten Riffe eine Lagune. Während der 6
Monate fangen Sie in aller Regel so viele Fische,
dass die 60 Familien der Fischergemeinde davon
6 Monate leben können. Die 60 Familien sind in
zwei Fischergruppen aufgeteilt.
Ajantha bittet uns um Hilfe. Seit Wochen haben
die Kinder der Familien keine warme Mahlzeit
mehr bekommen. Seit dem 26. Dezember sind
alle Fischer ohne Einkommen. Alle Boote sind
zerstört. Teilweise hat man sie bis zu 2 Kilometer
landeinwärts gefunden.
Besonders schlimm hat es die Fischergruppe um
„Siricene“ erwischt. Sie stehen ohne jegliche
Existenz da. Auf unsere Frage, was wir denn tun
können/dürfen, gibt es schnell eine Antwort.
Bitte helft wenigstens mit Reis und Linsen. Es
stürmt immer noch gewaltig. Wir wagen kaum
daran zu denken, den Vorschlag, uns mit den
Fischern am Strand zu treffen, zu wagen.
Egal, wir haben nur noch 2 Tage, jetzt müssen
wir handeln.
Mit dem Bus fahren wir zum Sonntagsmarkt und
kaufen 30 x 2 Kilo Reis und 30 x 1 Kilo Linsen,
die in Plastiktüten verpackt werden.
30 Minuten warten wir im Auto, dann passiert
ein Wunder. Der Himmel reißt auf und wir
können zum Strand. Sofort ist es wieder heiß und
schwül. 30°, 85% Luftfeuchtigkeit. Tropenwetter
– so oder so, wir sind nass. Am Strand wartet
schon ein Mann auf uns. Schwarze Lederhaut,
mit dem typischen Männerrock bekleidet.
Ajantha stellt uns Siricene vor.
Er muss von Buddha abstammen, ist unser
erster Gedanke. Riesige, große Ohren, mit
langen Ohrläppchen, wie Sie Buddha
zugeschrieben werden. Riesige Hände, riesige
Füße. Offensichtlich kann Siricene die Fische im
Wasser hören, weshalb er wohl auch zum
Obmann der Fischergruppe bestimmt worden
ist. 2 andere Fischer sind anwesend und fahren
schnell mit dem Fahrrad (was man so nennt) los
und rufen alle anderen Fischer zusammen.
Dann erzählt uns Siricene die Geschichte und als
erstes wollen wir den Reis verteilen. Die Männer
schämen sich, zum Wagen zu kommen und
unsere Lebensmittelspende anzunehmen. Aber
fast alle sind da, der Hunger bewirkt es.
Und dann bittet uns der Alte um unsere Hilfe.
„Wir haben 1 Boot völlig verloren. Ein anderes
haben wir notdürftig repariert, es steht in einer
provisorischen Hütte am Strand.
Das einzige Netz, was wir gerettet haben ist in
Sand eingegraben im Boot, damit es die Ratten
nicht auffressen.
Wenn wir nur mit einem Boot ab November auf
See können, fangen wir kaum etwas, denn die
Fische können dann wegschwimmen, weil wir
den Fischkreis nicht schließen können. Unsere
Kollegen sind auf sich gestellt. Wenigstens mit 2
reparierten Booten können Sie sich helfen. Neue
Boote brauchen Sie auch, aber sie haben ja
wenigstens 2 alte Boote“. Siricene redet um den
heißen Brei herum, also fragen wir ihn; Bitte sag
uns, was kostet ein neues Boot? Zunächst muss
ein Jack-Frucht Baum gefällt werden, der etwa
500 Euro kosten wird. Der wird dann innen
ausgehöhlt und so aufbereitet, dass 11 Fischer
(warum 11 konnten wir nicht ergründen) darin
Platz haben. Dann müssen Katamaran-Ausleger
gebaut werden und das Netz gekauft/geknüpft
werden. Das alles kostet auch noch mal rund 500
Euro.
Aber wenn das Geld da wäre, hätten die 11
Fischer zwei Boote und die 19 Fischer an Land
wieder die Möglichkeit den Fischfang
aufzunehmen, zwei mal am Tag.
Unsere Hilfe vor Ort hat unsere eigenen
Möglichkeiten ausgeschöpft. Egal. In Anbetracht
dieser Situation bleibt uns nichts anderes übrig,
als uns ein Herz zu fassen und den Fischer unser
Versprechen zu geben; wir helfen und wenn
Weihnachten ausfallen sollte. Wir werden in
Deutschland nach unserer Rückkehr ein Projekt
„Hundefutter für die Fischer von Ahangamar und
unsere Waisenkinder“ starten und hoffen so, den
Gegenwert von 30 Sack Hundefutter a 30 Euro =
900 bis 1000 Euro an Spenden einsammeln zu
können. Bis Ende September sagen wir die
Überweisung der 500 Euro für den Baum zu. Der
Rest soll dann bis Mitte Oktober überwiesen
werden. Wir sind so bereit, anzunehmen, dass
wir Hilfe finden werden. Wir knüpfen die Hilfe
an die Bedingung, dass wir jeden Schritt
dokumentiert bekommen, Vertrauen ist gut,
Kontrolle ist besser. Ajantha verspricht es und so
geben wir
Unser Wort mit Handschlag
Tränen stehen ihnen in den Augen und dann
nimmt Siricene uns beiseite; „Es ist uns allen
sehr peinlich, dass wir um das Essen betteln
mussten. Aber Dank der Hilfszusage beginnt für
uns heute ein neues Leben. Wir haben den
Lebensinhalt wiedergefunden. Unsere Frauen
können heute, an einem Sonntag, wenigstens eine
warme Mahlzeit für unsere Kinder bereiten. Wir
haben schon Angst gehabt, dass unsere Kinder
verhungern werden. Wir gehören zu denen, die
nichts haben und wer nichts hat, dem gibt man
auch nichts. Unsere Regierung hat uns
überhaupt nicht wahrgenommen. Jetzt kommt,
ich zeige Euch die Reste unserer Boote – aber
bitte habt Verständnis, wir wollen uns mit den
zerstörten Booten nicht fotografieren lassen“.
(Angst vor Geistern?) Dann gehen wir weiter am
Strand entlang – queren den Friedhof und sehen
die beiden Boote. 1 Boot ist völlig zerstört, ein
anderes hat man zum Gedenken an die
Katastrophe, an den Straßenrand gestellt.
Wir verabschieden uns, sind kaum im Auto, da
geht dass Unwetter weiter. Der Himmel hat ein
Einsehen gehabt. Wir konnten helfen. Jetzt kann
es regnen.
Uns so rufen wir auf zur Mithilfe.
BITTE HELFEN SIE UNS. Mit dem
Gegenwert eines Sackes Hundefutter 30-35
€ helfen sie uns, 30 Fischerfamilien für
einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren,
die Existenz zu sichern, denn so lange hält
ein Boot. So einfach kann man helfen.
BITTE, BITTE HELFEN SIE MIT, jetzt!
Die Zeit drängt. Wir gründen keinen
Verein, wir können keine Spendenquittung
ausstellen, sondern leiten alle Gelder an
unsere Vertrauensleute weiter und wir
legen Rechenschaft ab. Geld, was die
Bootskosten übersteigen sollte, geht in das
Hilfsprojekt „Waisenkinder“ über das wir
natürlich auch Rechenschaft ablegen
werden.
Unser Hilfskonto: Kto. 285800
BLZ 42661522 Volksbank Herten.
BIC GENODEM1HWE – IBAN DE 89 4266
1522 0000 2858 00.Kennwort „Siricene“.
DANKE SAGEN WIR IM NAMEN DER
FISCHER VON AHANGAMAR UND
UNSERER WAISENKINDER. Sri Lanka - 8 Monate nach der Tsunami Katastrophe Einleitung – Das Ereignis: Weihnachten 2004 – 25. Dezember. Bericht über die gegenwärtige Situation in Sri Lanka, 25.8. – 6.9.05 Wo sind die Spendengelder geblieben? Wo sind die Milliarden?
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