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Nach der Tsunami - Katastrophe haben wir (unsere Familie) den Beschluss gefasst: „Wir wollen direkt vor Ort helfen. Schnell waren via Internet erste Kontakte geknüpft, über das Projekt „Ruhuna“ des Studienrates Peter Kramer. Mit einer spontanen Hilfe von 3 x 100 Euro haben wir 3 Familien helfen können, die es sehr schlimm erwischt hatte. Diese Hilfe haben wir danach in eine monatliche Unterstützung von 30 Euro umgewandelt, die über einen Treuhänder in Colombo monatlich an die Familien ausbezahlt wird., Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Sri Lanka nach Tsunami - Wo sind die Spenden? Situationsbericht

Einleitung – Das Ereignis: Weihnachten 2004 – 25. Dezember.

Die Christen in aller Welt feiern die Geburt
Christi - Weihnachten. Auch in Sri Lanka. In
diesem Jahr fällt aber das große buddhistische
Vollmond-Fest des Dezember zeitgleich mit
Weihnachten. Die Kinder haben schulfrei – ein
glücklicher Umstand, später stellt sich heraus,
dadurch wurden über 10.000 Kinder vor dem
sicheren Tod bewahrt.

18.00 Uhr
An diesem Abend sitzen Wasanthe und seine
Frau Siri noch zusammen, die 5 Kinder schlafen
auf Strohmatten auf der Erde, und freuen sich
auf den nächsten Tag. Es ist großer Feiertag –
Dezember-Vollmond. Die Frauen haben sich
vorgenommen, den nächsten Tag an einem
nahegelegenen See (Lagune) mit den Kindern zu
verbringen, während die Männer sich mit dem
Fischfang abmühen. Alle sind an diesem Abend
zufrieden und hoffen auf ein gutes Jahr 2005.

26. Dezember 2004.
Wasanthe und seine Frau werden gegen 5.30 Uhr
von einer inneren Uhr geweckt. Etwas Tee, ein
Stück Brot vom Vortag, dann verabschiedet sich
Wasanthe von seiner Frau und geht zum Strand,
wo seine 29 Kollegen auf ihn warten. Er wundert
sich, dass die Hunde heute so aufgeregt
umherlaufen. Sie fahren aufs Meer hinaus.

07.30 Uhr
Wasanthes Frau Siri sorgt für den Tagesablauf.
Katzenwäsche für die Kinder. Als sie vor die
Hütte treten, sind die Hunde weg. Wir müssen sie
suchen. Das hat Zeit bis später.
Auf der direkt am Strand verlaufenden Straße
herrscht an diesem Feiertag schon großer
Verkehr. Aber warum sieht man auch keine
Vögel? – Was ist los heute? Auch alle anderen
Tiere sieht man auf dem Weg in das
Landesinnere. Alles spielt verrückt.

08.00 Uhr
Es geht los – das wenige, was man für den Tag
braucht, ist in der Tasche verpackt. Wasser hat
der See. ca. 1.500 m sind es zum See. Gegen 09.00
Uhr kommt man dort an. Man lässt sich zum Tee
nieder und hört in der Ferne unbekannte
Geräusche.

09.15 Uhr
Die Geräusche werden stärker, die Kinder baden
im See. Plötzlich steigt der Wasserspiegel der
Lagune für kurze Zeit um rund 1 Meter und fällt
unmittelbar darauf wieder ab.


Er zieht die ersten Kinder mit sich, die sich aber noch retten können. Irgendetwas stimmt nicht.
Kommt wir laufen zum Strand. Kaum 500 m
gelaufen, sehen sie schon, dass eine erste Welle
den Strand überspült hat und die ersten
einfachen Hütten weggerissen hat. Wasser,
wohin man sieht, Aber es ist doch gar kein
Sturm. Gehetzt kommen Sie am Strand an – das
Wasser ist weg, soweit das Auge reicht. Keiner
hat es je vorher so gesehen. Und dann nimmt das
Schicksal seinen Lauf.
Mit urplötzlicher Gewalt türmt sich das Meer
vor ihnen auf. Eine Riesenwelle läuft auf den
Strand zu. Alle rennen um ihr Leben, weiter,
weiter ins Land hinein. Einige klettern auf die
Bäume (es wird ihr Verhängnis sein). Jetzt ist die Welle nicht mehr weit weg. 10-15 m hoch scheint die Welle zu sein. Der Zug muss jeden Moment kommen – egal weiter, weiter!

Jetzt ist die Welle am Strand, überspringt die
Straße, reißt den Zug einige hundert Meter weit
mit sich.

Viele erreichen das Landesinnere nicht mehr, die
Wellen spülen sie in die Wälder, viele werden
erschlagen. Später wird man 80.000 Tote zählen
und über 1,8 Mio. Menschen, die der Tsunami
betroffen hat. Es wird wieder still – doch keiner
der überlebt hat, traut sich zurück. Das Wasser
läuft zurück. Plötzlich geht es wieder los. Die
nächste Welle stürmt auf den Strand zu und
reißt das, was noch nicht zerstört ist, mit sich.
Wohin man sieht Tote. Tote Tiere. Kaum ein
Haus steht mehr.

10.15 Uhr – es ist vorbei – der Tsunami hat das
Leben zerstört.
Am Tag danach (Quelle Sri-Lanka.Reise.de)
Wo sind unsere Väter, Kinder, Mütter, Opa und
Oma. Die Väter, ja wahrscheinlich haben die
Väter auf See überlebt – für ganz viele eine
Hoffnung ohne Wirklichkeit. Es geschehen zwar
einige Wunder. Auf Abschnitten, wo das Riff
vorgelagert ist, ist nichts passiert – wie kann das
angehen?
Keine Schäden
Zerstörte Bote, wohin man sieht!
Die Boote sind teilweise bis zu 500 m ins
Landesinnere geschleudert worden. Heute leben
die Menschen um diese Boote herum. Man
bekommt sie ja nicht weg.
Alle Existenzen sind zerstört. Man weiß nicht
mehr, wo man gelebt, gewohnt hat.
Hier stand unser Haus!
Allen steht das Grauen im Gesicht. Sie haben nur
das, was sie am Leibe tragen. Und keine Hilfe in
Sicht. Viele verzweifeln. Manch einer stirbt einen
verzweifelten Tod, er kann das Elend nicht
ertragen. Niemand kennt das Wort Tsunami,
man lernt es erst viel später. Und doch gibt es in
all dem Leid, Haltepunkte für die Menschen.
Fast keine Buddha-Statuen oder Tempel sind
zerstört. Auch christliche Symbole, Figuren,
Kirchen sind kaum verschwunden – wer kann es
erklären? Man hat kein trockenes Holz, man
kann kein Feuer machen. Man hat kein Wasser,
die Brunnen sind vergiftet,
teilweise liegen Tote oder Tierkadaver in den
Brunnen. Das Salzwasser verseucht das
Brunnenwasser. Wo ist Hilfe? Kein Reis, keine
Linsen. Buchstäblich NICHTS. Viele sterben
noch an Erschöpfung und an den Verletzungen.
Bis der Schock überwunden ist, vergehen
Stunden und Tage. Die Straßen sind zerstört und
so kann die Hilfe der Regierung nur zögernd
anlaufen. Die Regierung tut das, was in
Katastrophen getan werden kann, man bemüht
sich – das ist es aber auch. Keiner ist vorbereitet.
Unser Leben ist zerstört. (Foto Ruhuna)
Erste Hilfe kommt aus dem Ausland. Zelte,
Decken, warme Kleidung. Trinkwasserbehälter.
Viele einfache Menschen und Touristen helfen in
den ersten Stunden – doch ist diese Hilfe nur ein
Tropfen auf dem heißen Stein. Seuchengefahr. Es
ist heiß um diese Zeit, 30 Grad, 80%
Luftfeuchtigkeit und über allem
Verwesungsruch.
Die Menschen durchleben die schlimmste Zeit
ihres Lebens und sind auf sich allein gestellt. Bis
sich die Familien wieder gefunden haben,
vergehen Tage. Kinder verlieren ihre Eltern –
werden zu Waisen – Männer ihre Frauen,
Frauen ihre Männer, viele verlieren die gesamte
Familie, bleiben allein übrig. Da wäre der Tod
eine Erlösung. Und dann ist plötzlich das
Problem der Kindesentführung, ganz zu
schweigen, von der auch in dieser Situation
ausgelebten sexuellen Perversität. In den ersten
Tagen werden viele Menschen tot an Land
geschwemmt. Einige kommen niemals wieder.
Noch Wochen später findet man Leichen und
Leichenteile. Es ist die Apokalypse. In Europa
läuft die Hilfe an – Hilfszusagen aus aller Welt
werden zu den Menschen getragen, die darauf
vertrauen, dass dieses Wunder wahr wird.
Notunterkünfte entstehen
500 Millionen Euro werden allein in Deutschland
gesammelt oder zugesagt.
Stand per März 2005.
Soweit die Schilderungen der Ereignisse.
Wir haben bewusst (weitgehend) auf Fotos von
direkt betroffenen Personen verzichtet. Wir
wollen diese nicht zum Gegenstand irgendeiner
Diskussion machen und ihnen jegliche
Peinlichkeit ersparen.

Wer mag, kann ja als Tourist nach Sri Lanka-
Reisen. Jetzt gibt es viele Sponsorenflüge. Auf
der Website www.ruhune.de finden sie
zahlreiche Link, die weiterhelfen. Spezial-Anbieter www.Asoka.de. Gut und günstig.
Sri Lanka - 8 Monate nach der Tsunami Katastrophe
Bericht über die gegenwärtige Situation in Sri Lanka, 25.8. – 6.9.05
Wo sind die Spendengelder geblieben? Wo sind die Milliarden?
„SIRICENE“ DAS HUNDEFUTTER-PROJEKT für die Fischer von Ahangamar – und unsere Waisenkinder!
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Autor: Clemens Spiekermann
erstellt: 01.10.2005
gelesen: 18214 mal
Stichworte: Sri Lanka, Tsunami
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