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Laos im Januar 2005, spät am Nachmittag landet unsere 2 motorige Propellermaschine der Lao Air in Vientiane. Wie telefonisch abgesprochen warten Mrs. Phüan schon mit ihrem Bruder Chantah in der Empfangshalle auf uns. Ich staune über ihren neuen Minibus mit dem sie uns zu unserem gebuchten Hotel bringen. Es ist nun genau 1 Jahr her das wir uns nicht mehr gesehen haben. Beide sind so freundlich drauf wie ich sie in Erinnerung habe. Vor dem Hotel stehen wie verabredet 6 blitzblanke Honda Enduros in einem Tip Top Zustand. Während meine 5 Mitreisenden ( ich stelle sie gleich noch vor) ihre Zimmer beziehen erledigen Phüan und ich schnell das Geschäftliche. Ich übernehme die Bikes und alles nimmt seinen geplanten Verlauf. Gegen 19.00 marschieren wir gemütlich zum Ufer des Mekong Flusses wo wir in einem kleinen Gartenlokal unser köstliches Abendessen genießen. Anschießend geht es noch ein wenig in die kleine Innenstadt und zum Abschluss genießen wir den Abend bei Lifemusik und kühlen Getränken in einem Innlokal Vientianes. Meine Mitreisenden sind aus Stuttgart Daniel, Monika mit ihrer Kollegin Anette, Ralf und Volker der Schwabe. Alle sind seit vielen Jahren passionierte Motorradfahrer und haben sich schon lange auf die Laos – Thailandtour gefreut. 2 weitere Teilnehmer, die keine geworden sind, haben die Reise einige Wochen vorher storniert. Leider wollten sie im Vorfeld genau und exakt den Reiseverlauf wissen. Sorry, aber in einem unterentwickeltem Land wie Laos ist das leider unmöglich und Zusagen im Vorfeld würden an Sincefiction grenzen. , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Laos - Bilder / Motorrad-Reise

Luang Phra Bang - Weltkulturerbe

Heute ist auf “besonderen “ Wunsch des Teams ein Tag zur Erholung und zur freien Gestaltung gewünscht. Kein Problem den ein wenig Luft hatten wir ja für die Reise eingeplant. Trotzdem fahren wir, heute ohne unsere beiden Mädels zu einem der größten Wasserfälle Laos. Die Strecke ist staubig, ca. 20 km lang aber leicht zu fahren. Gegen 10.oo Uhr erreichen wir den Wasserfall. Der Nam Tok fällt in hohen Kaskaden hinab in ein großes Becken.
Nachdem die üblichen Bilder im Kasten sind besuchen wir noch das naheliegende Tigergehege und lassen für den einzigen hier gehaltenen “Großkater“ eine Spende in der Donationbox und düsen zurück nach Luang Phra Bang.

Meine Jungs wollen ab jetzt auf eigene Faust den Tag verbringen. Am Abend treffen wir uns dann alle zu einem grandiosen Abendessen am Ufer des gemächlich dahinfließenden Mekong River wieder. ( jetzt beim schreiben fällt mir auf das wir fast immer an Ufern zu Abend essen ) Gegen 23.00 Uhr gehen bei uns die Lichter aus.

Morgen kommt der wohl anstrengenste Tag der Reise auf uns zu. Luang Phra Bang – Vientiane in einem Stück. Macht zwar “nur 385 km “ aber wer hier schon einmal gefahren ist weiß das man diese Kilometer nicht mit unseren schnellen Autobahn -Kilometern vergleichen kann. In keiner Weise, und das wird sich noch bestätigen.
9. Tag
Life is hard to stay !!! Sometimes

Alle sind früh auf und nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir unsere Bikes. Heute Nacht war ein Dieb auf Tour und hat tatsächlich 2 Halteriemen von Anettes Honda geklaut. Wo war eigentlich der Hotelwachmann ? Egal es geht auch ohne die Halterung. Um 8.30 beginnt nach dem auftanken die weite Reise. Auf der Tankstelle treffen wir noch eine Vierergruppe auf Suzukis und Hondas. Es sind Biker aus den USA. Daniel, wie immer neugierig plaudert noch ein wenig mit ihnen während wir hinaus in die Bergwelt Laos fahren. Es ist jetzt noch frisch und ich ziehe den Reißverschluss meiner Endurojacke bis zum Kragen zu. Nach ca. 20 km beginnen wie immer die Kurven. Es geht hoch in die Berge. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, wenig Verkehr und die perfekt laufenden Hondas lassen uns die Anstrengungen die vor uns liegen schnell vergessen. Ab und zu halten wir um ein paar Bilder von der atemberaubenden Berglandschaft zu schießen.

Die US Truppe rückt nun auch langsam auf und manchmal fahren wir streckenweise mit ihnen zusammen Richtung Vientiane. Irgendwann höre ich von hinten kommend ein brummen und zack schießt eine blaue Suzuki an mir vorbei. Der Fahrer legt ein gehöriges Tempo vor und ich beschließe mich ein wenig an sein Hinterrad zu hängen. Schnell merke ich das da kein “ Nasenbohrer“ am Gasgriff dreht. Es geht recht zügig voran. Der Suzukidriver lässt es nun richtig krachen und es ist eine wahre Freude auf dieser kurvenreichen Asphaltpiste ihm zu folgen. Irgendwann übernehme ich in einem geeigneten Moment die Führung und das Tempo verschärft sich. Trotzdem bleibt jetzt immer noch ein wenig Sicherheitsreserve beim Kurvenfahren. Bloß nicht vergessen das es hier keinen Notarzt oder ADAC Hubschrauber gibt.
Führungswechsel, als ich beim durchfahren eines Bergdorfes dann etwas vom Gas gehe. Macht nichts seit fast 50 km haben wir jetzt die Bikes richtig laufen gelassen und eigentlich will ich jetzt auf mein Reiseteam warten. Der Suzukifahrer entschwindet meinen Blicken und ich genieße wieder die schönen laotischen Berge und die Natur.
30 km weiter taucht der US Driver plötzlich wieder vor mir auf. Es scheint als warte er auf mich. Als ich näher komme forciert er das Tempo. Besser wäre es wohl gewesen sich nicht auf solche Spielchen einzulassen. Doch jetzt kommt, verdammt noch mal, der Ehrgeiz durch. Vielleicht ein Fehler aber lassen wir uns überraschen. Es dauert nicht lange und wir beide ziehen schon wieder einen “ Kondenzstreifen“ hinter uns her. Die Kurven fliegen nur so auf uns zu und ich bleibe im Abstand von ca. 20 Meter hinter “Ernest aus Idaho“. Eigentlich dachte ich immer die Amis können nur geradeaus fahren und kennen nur langweilige Highways aber dieser Bursche ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Nun komme ich zu dem fatalen Entschluss mit dem Herrn vor mir ein paar “ernste Wörtchen“ zu reden. Den Knaben will ich mal kennen lernen. Vor allem als ich bei einem versuchten Ausbremsmanöver gesehen habe das der Herr vor mir auch nicht mehr der Jüngste ist. Unter seinem Helm blinkte ein schöner grauer Bart und nun wollen wir mal schauen. Es sind nach meinem Tacho nur noch 3 Kilometer bis zu unserem Mittagsziel in Phoum Khoum. Hier wollen wir uns zu einem Stop wiedertreffen. Nach meinem Plan muss ich ja nur den US Boy überholen, ihm ein Zeichen geben und dann können wir ja ein paar Kurvenerfahrungen austauschen. “Gedacht getan“ oder auch nicht. Glücklicherweise ist der weitere Streckenverlauf komplett übersichtlich. Keinerlei weiterer Verkehr nur noch 4 Kurven bis zum Ortseingang.
Erste Attacke eine Rechtskurve. Erni ist ein wenig zu schnell. Er hat wohl geahnt was ich geplant habe. Auch ihn hat jetzt der Ehrgeiz gepackt. “Fast Erni“ so nenne ich ihn jetzt in Gedanken wird leicht zum Kurvenausgang getragen. Yes, nun innen vorbei. Fast hätte dieser Angriff geklappt. Fast Erni kontert und beschleunigt mich aus. Rein in die Linkskurve , Erni ist wieder zu schnell, meine Chance. Mist, mein Bike kommt mit dem Hinterrad ins rutschen. Ich muss kurz vom Gas. Jaaaaaaa, da ist Sand in der Kurve meine Chance. Erni kommt auch leicht ins rutschen und ....vorbei. Fast Erni ist entscheidend geschlagen und ich reiße meine linke Hand zum Victory Zeichen hoch. 500 Meter bis zum Ortseingang und offiziell im Ziel. Brrraatsch da liege ich schon auf der “Schnauze“. Warum auch immer plötzlich steht mein Bike quer und mit einem professionellen “Lowsider“ lege ich die Honda elegant auf den rauen Asphalt. Ach, was ich diese Momente im Leben hasse. Allein dieses Abwärtsgefühl, dazu dieses absolut hässliche Kratzgeräusch wenn Metall auf dem Asphalt kratzt. Mein einziger Gedanke in diesem Moment ist “ so eine Sche....“ . Ich habe ja auch noch meine Videokamera unter der Jacke. Wie durch ein Wunder bleibt sie wieder einmal heil. Schnell habe ich mich aufgerappelt und hebe die Honda von der Strasse auf. Erni der “zweite Mann“ aus diesem Gefecht steht schon hilfsbereit neben dem Bike. Plötzlich taucht noch ein US Biker auf. Er heißt Rudi kommt aus New York und sah den Crash aus sicherer Entfernung ist aber hellbegeistert.

Ich kann mir vorstellen das so mancher uns für absolut durchgeknallt hält aber “ je oller je doller“. Dank der getragenen Sicherheitskleidung bleiben aber nur einige blaue Flecken als Andenken zurück. Kurz darauf sitzen wir in einer imaginären laotischen Raststätte und trinken eine kühle Cola auf unser Laorace.
Mittlerweile sieht es vor der Hütte aus wie auf einem Motorradtreffen. Immerhin stehen jetzt schon 12 Enduro Bikes vor der Tür. Nachdem wir unsere Adressen ausgetauscht haben fahren wir wieder unserer Wege. Wir haben hier noch nicht einmal Halbzeit und es liegen noch 250 km vor uns. Es ist Mittag und wir wollten noch in Vang Vienh einen Stop einlegen und ein verspätetes Mittagessen einnehmen. Also los, das Tempo ist jetzt nicht mehr so scharf sondern der schönen Landschaft entsprechend.

Gigantische Bergmassive, Ausblicke wie man sie in Europa niemals findet und immer wieder Kurven, Kurven, Kurven. Irgendwann halte ich im Schatten einiger Bäume an um auf meine Reisebegleiter zu warten. Bis Vang Vienh sind es nur noch ca. 50 km. Ich warte und warte niemand kommt. Nach 1 Stunde kommt ein Fahrer es ist Ralf. Auch er hat keine Lösung er hat selbst an ein anderem anderen Platz gewartet. Eine weitere halbe Stunde vergeht, nichts. Wir beschließen trotzdem langsam bis zu einem anderen Warteplatz weiterzufahren. Nach 10 km halten wir an einer Ansammlung von Hütten. Schon beim näherkommen hatte ich gesehen das es hier Getränke zu kaufen gibt. Pepsi liegt in Laos leicht vor Coca Cola in Führung. Dummerweise gibt es in der von uns ausgesuchten Hütte keine Cola und keine Pepsi dafür im nahen Bach gekühltes Trinkwasser. Als ich vor der Hütte stehe braust ein riesiger Truck vorbei. Ein Hupeninferno und ein wild gestikulierender Fahrer der mit dem Daumen in die Fahrtrichtung zeigt aus der er gerade angedonnert kommt zeigt mir das er meine Reisegefährten gesehen hat. Kurz darauf hält ca. 100 Meter vor mir, da wo noch weitere windschiefe Hütten stehen, ein weiterer Truck. Schnell gehe ich zu dem Fahrzeug und spreche den Fahrer an. Gott sei Dank versteht er thailändisch und er erzählt das die fehlenden Biker eine Reifenpanne in ca. 30 km Entfernung haben. Toll, hatten wir ja schon lange nicht mehr. Also warten und hoffen das die Panne behoben werden kann. Ich weiß nur das unsere Reserveschläuche längst verbraucht sind. Allerdings hatten wir noch Flickzeug eingepackt.
Als ich eine Pepsi kaufen will glaube ich meinen Augen nicht zu trauen. Hier ist ein richtiger laotischer Essenmarkt. Mensch, was es hier für Leckerbissen zu kaufen gibt. Dies ist auch der Grund warum die Trucker hier halten und gleich frisch gegrilltes leckeres Essen bestellen. Ich stelle mir vor welche irres Geschäft ich in Deutschland machen könnte wenn ich an einer deutschen Raststätte z.B. an der A 7 so einen laden aufmachen könnte. Hmm, allerdings müssten dann ganz, ganz viele laotische Trucker sich verfahren und nur bei mir anhalten. Schauen wir doch einmal auf diese außergewöhnliche Speisekarte.
Da haben wir frische schöne Fledermäuse. Wie wäre es mit einem netten Waraan oder einer Grillkobra. Schöne braungegrillte Ratten aller Größen. Ein Trucker wartet gerade auf eine Ratte am Spieß. Ein wild ausschauender lächelnder Laote hat sie auf einem kleinen Holzspieß gesteckt und wendet sie auf einem kleinen Feuer direkt am Straßenrand. Mehreren zuschauenden kleinen Kindern läuft das Wasser sichtlich im Mund zusammen. Andere Länder andere Speisekarten. Die hier anwesenden würden sich sicher vor einem rohen Matjeshering fürchterlich ekeln. Übrigens die hiesigen Ratten sind nicht mit unseren schmutzigen Kanalratten zu vergleichen. Diese Ratten hier leben im Dschungel und sind einfach Wildtiere.

Weiter mit der leckeren Tageskarte. Auf einem Tisch liegen noch ein paar Ziegenköpfe und Vorderhufe, einige geschossene Vögel die mich an Fasane erinnern. Dazwischen ein paar schöne große Bieber ähnliche Tiere und immer wieder Ratten schön kross gebraten. Da ich keinen Hunger habe bleibe ich bei einer Pepsi und mache zur Freude der Anwesenden ein paar nette Fotos.

30 Minuten später kommt unser Biketeam. Sie sind etwas geschafft und genervt. Die Reparaturaktion war nur bedingt ein Erfolg. Sie haben in der prallen Sonne repariert nebenbei war nicht weit entfernt auch noch ein mittlerer Buschbrand im Gang. Der Reifen verliert Luft und Daniel der Betroffene donnert gleich weiter. In fast jedem Dorf an der Strasse No. 13 gibt es einen Reifenflicker. Schnell haben wir auch so eine kleine Werkstatt gefunden und in Windeseile liegt das Hinterrad neben dem Bike.

Nachdem der Schlauch aus dem Reifen gezogen wurde wird er von einem jungen Mann nach alter laotischer Sitte mittels Feuer und Magnesium unter Beihilfe einer kleinen Presse vulkanisiert.

Perfekt, macht ca. 20 Cent. Die Zuschauermenge ist nun beträchtlich angewachsen und unter dem Jubel der Dorfbewohner gehen wir wieder auf die Piste. Langsam ist es später und später geworden. Das Essen in Vang Vienh wird gestrichen. Wir tanken noch einmal auf und nach einer Erfrischung in einem kleinen Restaurant nehmen wir gegen 17.oo Uhr die letzten 160 langen Kilometer in Angriff. Gegen 18.15 Uhr wird es dunkel. Volker übernimmt die Führung der Gruppe und wir lassen die Hondas richtig laufen.
Ich mach es kurz. Es war hart, eigentlich waren es die letzten 70 km im Dunkeln die am schwierigsten waren. Man muss höllisch aufpassen weil hier in Laos nicht alle Fahrzeuge mit Licht ausgestattet sind. Dazwischen Hunde, Rinder, Ziegen und ab und zu ein Wasserbüffel. Um 19.15 Uhr stehen wir sichtlich geschafft vor unserem Hotel in Vientiane. Das vortreffliche Abendessen mit entsprechenden kühlen Getränken nehmen wir gegen 20.30 in einem kleinen Restaurant ein. Eine spannende Reise durch Laos mit knapp 1800 km gefahrenen Kilometern liegt hinter unserem Team. Heute sind alle früh im Bett und morgen um 10.oo Uhr fliegen wir weiter nach Chiang Mai in Nordthailand. Dort soll die Enduroreise über extra ausgewählte Pisten für einige Tage weitergehen. Der Bericht erfolgt in Teil 2.
Start ins Ungewisse
Eine Nacht im Gefängnis
Am Mekongufer
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Autor: motorrad abenteuer reisen armin
erstellt: 13.08.2005
gelesen: 7281 mal
Stichworte: Laos, Motorrad
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