Sonntag, 6. Juni 2004
Leider müssen wir schon wieder aus dem Hotel auschecken, haben jedoch noch bis nachmittags Zeit. Bei strahlend blauem Himmel fällt uns die Entscheidung leicht, aufs Schilthorn (2960 m) zu fahren, d.h. wir müssen zunächst wieder über Interlaken ins Lauterbrunnen-Tal bis nach Stechelberg fahren.
Auch wenn wir bei den zugegebenermaßen sehr hohen Preisen für die Auffahrt zunächst etwas schlucken müssen, lassen wir uns das Erlebnis angesichts des traumhaften Wetters nicht entgehen. Mit einigen Malen Umsteigen gelangen wir nach ca. 40 Minuten auf den Schilthorngipfel.
1967 wurde hier die damals weltweit längste und technisch anspruchsvollste Luftseilbahn gebaut. Doch damit nicht genug. Um den Gästen das wunderschöne 360°-Panorama der Drei- und Viertausender quasi am Tisch zu servieren, sollte hier das erste Drehrestaurant entstehen.
Im Sommer 1967 wurde das Fundament des zukünftigen Gipfelgebäudes fertiggestellt, doch dann mussten die Bauarbeiten aus Geldmangel eingestellt werden. Im Winter 1967/68 planten die englischen Filmproduzenten Broccoli & Salzmann die Verfilmung des James Bond Films „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ und waren auf der Suche nach einem geeigneten Drehort. Gesucht wurde ein Berggipfel, der nur mit einer privaten Seilbahn erreicht werden konnte. Mit ein wenig finanzieller Hilfe von James Bond konnte so "Piz Gloria", das erste Drehrestaurant der Welt, auf 2.970 m realisiert werden.
Hier genießen wir den traumhaften Ausblick auf die schneebedeckte Bergkulisse. Das perfekte Postkarten-Panorama erstreckt sich von Eiger, Mönch und Jungfrau entlang den imposanten Berner und Walliser Alpen. Während wir uns gemütlich (zu akzeptablen Preisen) im Drehrestaurant Piz Gloria etwas stärken, ziehen langsam rund 200 Berggipfel draußen vorbei. Inzwischen sind die ersten Wolken aufgezogen und verdecken nach und nach das Bergpanorama, so dass uns der Abschied etwas leichter fällt. Die Umsteigeprozedur wiederholt sich bei der Abfahrt.
Bevor wir unseren Heimflug antreten müssen, bleibt noch etwas Zeit um die Sonne zu genießen. Im kleinen Städtchen Faulensee am Thuner See lädt uns eine am See gelegene Bank hierzu ein. Bei einem anschließenden Spaziergang entlang des Seeufers bieten sich noch einige schöne Blicke auf die Bergwelt. Gleichzeitig können wir uns mit einigen Kunstwerken auseinandersetzen, die unseren Weg begleiten.
Ein fantastisches Wochenende neigt sich dem Ende zu. Vom winzigen Flughafen in Bern Belp geht es zurück nach Berlin zum ebenfalls kleinen, aber historisch bedeutsamen Flughafen Tempelhof (Von dem wir hoffentlich nicht zum letzten Mal geflogen sind, denn es wurde beschlossen, diesen im Oktober 2004 endgültig zu schliessen).
+ + + + + + + + + + + + + +
Letzte Aktualisierung: Juli 2004 - © Anke Schlingemann und Detlef Hälker
Unser Reiseführer-Tipp:
Der ideale Reisebegleiter für einen Kurztripp nach Bern und ins Berner Oberland ist der Marco Polo-Reiseführer. Der handliche Reiseführer gibt viele Insider-Tipps und hilfreiche Informationen zu einzelnen Sehenswürdigkeiten. Ferner informiert er über günstige Einkaufsmöglichkeiten, originelle Restaurants, Kneipen, etc., auch abseits vom normalen Tourismus.
Hat Ihnen unser kleiner Reisebericht gefallen? Ãœber einen Eintrag in unserem
Gästebuch würden wir uns sehr freuen.
Weitere Reiseberichte gibt es auf unserer Homepage