Burmesische Impressionen - Eine Reise im Land der goldenen PagodenDann kaufe ich mir einen Sonnenhut für 30 K und es geht mit dem Truck los bis zu einem Parkplatz, von dem aus ein etwas steiler, aber nur ca. 1 h langer Weg hinauf zum Goldenen Fels (Kyaiktiyo) führt, diesen Weg kann man sich auch mit einer Sänfte tragen lassen. Die Sänften sind aus Bambus und daher sehr leicht, sie werden von jeweils zwei Männern getragen. Von uns nimmt allerdings keiner diesen Service in Anspruch, ein dickes Ehepaar begegnet uns aber per Sänfte. Den langen eigentlichen Pilgerweg würden wir nicht mehr schaffen vor Sonnenuntergang. Der Fahrweg ist recht wild, es geht durch Dschungelgebiet. Es beginnt zu tröpfeln und dann zu schütten, bevor der Regen seinen Höhepunkt erreicht hat, erreichen wir eine Art Rasthaus mit einem teildurchlässigen Dach, aber wir sind ohnehin schon ziemlich naß, als wir dort ankommen. Schließlich erreichen wir den Parkplatz. Die Gruppe Touristen von Diethelm, die in Bago vor uns abgefahren sind, steigen dort schon wieder ein für die Rückfahrt. Wir heuern (fast) jeder einen Träger an für den Rucksack (da wird man schon etwas bedrängt). Der Aufstieg ist relativ steil, in 1 h überwinden wir den Höhenunterschied von ca. 400 m. Auf dem Weg steht Verkaufsstand an Verkaufsstand, laute Musik, "Apotheken" mit allerlei Heilmitteln, auch Affenköpfen, Affenschwänze, verschiedenes Holz und Steine und allerlei Pflanzen und Pasten. Unterhalb des Goldenen Fels ist schon unser Hotel, es stehen am Hang relativ einfache Bungalows mit je 2 Zimmern, von dort sind es noch 15 Minuten zum Goldenen Fels, die meiste Strecke muß man dabei barfuß gehen. Auch oben auf der Plattform über dem Felsen herrscht viel Trubel, es ist wenig heiliges zu spüren, der Fels ist völlig umbaut, von unten (vom Weg her) sieht es durch Stützpfeiler für die Terrasse allerdings noch schlimmer aus. Relativ viele Gebäude stehen hier, die meisten als Unterkunft für die Pilger. Es ist jetzt nach der Regenzeit Hauptpilgersaison, denn in der Regenzeit ist der Weg kaum begehbar. Von der Terrasse führen einige Stufen und ein kurzer schmaler Weg an den Fels, Frauen dürfen zum Fels selbst nicht. Nachdem die Sonne in den Wolken versunken ist – man hat einen weiten Blick von hier bis über den Sittaung hinweg, aber es ist sehr dunstig – gehen wir zunächst zurück zum Hotel. Nach einer Dusche etc. gehen wir wieder hoch, suchen uns zunächst im dortigen Markt für mich burmesische Schlappen, dann ein Restaurant zum Abendessen, das uns einschließlich Getränken ca. 1,20 DM pro Person kostet. Das Gehen mit den burmesischen Schuhen ist übrigens am Anfang sehr mühsam und schmerzt zwischen den Zehen, ich brauche einige Tage, bis ich mich stufenweise daran gewöhnt habe, dann geht es aber gut. Oben am Goldenen Felsen ist es aber ohnehin nur im Bereich des Marktes unterhalb der Terrasse möglich. Nach dem Essen gehen wir nochmal auf die Terrasse und zum Fels, dieser ist jetzt angestrahlt, es ist nicht mehr so viel Trubel. Ich kaufe mir Blattgold für 100 K und gehe mit Kyaw zum Fels, um das Gold anzukleben.
Hier unten am Fels, obwohl nur wenige Meter von der Terrasse entfernt und vielleicht 2 m tiefer, ist wirklich Stille, niemand spricht, einige sitzen still und meditieren mit ihrer Gebetsperlenkette, die durch die Finger gleitet. Die Geräusche von der Terrasse hört man hier nur wie in weiter Ferne, als leises Gemurmel, das die Andacht nicht mehr stört. Schließlich ziehen dichte Nebelschwaden auf, so daß der Fels beim Weg zurück vollständig verschwindet.
Eine große Menge Insekten tummelt sich an Stellen, an denen ein Licht scheint, aber es ist wenig Licht, was aber manche Bauarbeiter nicht stört, sie arbeiten auch in völliger Dunkelheit weiter, ich stolpere fast über einen, da ich ihn nicht sehe.
Shwedagon Pagode Kyaik Pun Pagode Mingun Pagode Bagan
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