Galapagos BilderNach einer kurzen Begrüßung an Bord durch die Managerin geht die Arbeit dann aber doch gleich richtig los! Die Anker werden gelichtet und wir starten in Richtung auf die benachbarte Insel Santa Cruz.
Erster Programmpunkt: “feuchte Landung”. Unser 750-Tonnen-Schiff (mit 2 je 750 PS-Dieselmotoren) ankert vor der Küste. Wir steigen in eines der beiden Beiboote, die uns an Land bringen. Wegen der Wellen und zum Schutz der Bootsschraube kommen wir nicht direkt an Land. Es gibt natürlich keine gebaute Anlegestelle oder sonstige von Menschen hergestellte Anlagen. Daher müssen wir auf Kommando aus dem Boot ins Wasser springen, Fotoapparate, Schuhe und Strümpfe hoch über den Kopf halten und rasch an Land laufen, um den Nachkommenden Platz zu machen. In ein Boot gehen so 12 bis 16 Leute. Das Ganze wirkt wie die Karikatur der Landung amerikanischer Ledernacken mit ihren Sturmbooten in der Bucht von Kuba oder sonstwo....
Wer geschickt ist, hat nur nasse Beine. Wer nasse Hosen bekommt, muß noch etwas üben. Nach wenigen Tagen sind wir alle durch die Bank Naß-lande-experten. Wenn auf dem Programm “dry landing” steht, ist es fast ein bißchen langweilig Wir, also die Gesamtheit aller Passagiere, sind in drei Gruppen geteilt:
Die erste besteht aus etwa 15 amerikanischen Biologiestudenten mit ihrem Professor, die sich in 4 Monaten vom Amazonas über die Anden bis zur Küste und nun zu den Galapagos-Inseln durchgearbeitet und - geforscht haben. Sympatische junge Leute, die ebenso unbeschwert schnorcheln und schwimmen wie sie bei den Vorträgen fleißig zuhören, sich Notizen machen und sich auf die anstehenden Prüfungen vor Ortvorbereiten.
Die zweite Gruppe besteht - uns eingeschlossen - aus 4 Deutschen und einem weiteren bunt
zusammengewürfelten aber spanisch verstehenden Häufchen. Unsere Führerin heißt Karina, sie ist ein
junges ecuadorianisches Mädchen, das Biologie studiert hat und einige Zeit in Deutschland war, daher sehr gut deutsch spricht und so natürlich immer die Alemanes zugeteilt bekommt.
Wir mögen sie, weil sie uns einerseits nicht mit unendlich vielen Details überfüttert und belastet, dennoch
aber zahlreiche fundierte Informationen vermittelt. Wie ein echter Naturforscher im Gelände bleibt sie plötzlich gebückt und still stehen, hebt die Hand oder läuft langsam zur Seite, weil sie irgend etwas entdeckt hat, das sie uns dann zeigt.
Dann wieder schleicht sie wie ein Indianer durch die Büsche, sucht im Sand nach einer Spur oder verfolgt
mit dem Finger einen der rasch vorbeifliegenden Vögel, um uns auf ihn aufmerksam zu machen.
Man merkt ihr die Begeisterung für ihre Arbeit und die Liebe zu diesen Inseln deutlich an.
Die dritte Gruppe ist ebenfalls ein gemischtes Völkchen, das in englischer Sprache geführt wird.
Die Führer müssen übrigens eine Reihe von Vorbedingungen erfüllen (u.a. mindestens eine, besser zwei
Fremdsprachen können und eine Biologievorbildung nachweisen). Sie werden dann eine längere Zeit auf
Galapagos ausgebildet und haben schließlich eine nicht ganz leichte Prüfung zu absolvieren.
Auf unserem Schiff sind die Amerikaner im Vergleich zur allgemeinen Statistik der 60.000 jährlichen
Besucher zahlenmäßig etwas überrepräsentiert. Sie führen zahlenmäßig mit großem Abstand. Bis auf die
Kinder des Kapitäns mit ihren Freundinnen, die über ihre Osterferien an Bord gekommen waren, gab es
keine ecuadorianischen Passagiere. Jeweils einige Holländer sind an Bord, Engländer, Franzosen und eben wir Deutschen. Die jüngste Passagierin ist eine reichlich affektierte 8-jährige amerikanische Göre, die ältesten Passagiere an Bord sind...... wir!
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