Galapagos BilderVon einer besonderen Schildkrötenart gibt es nur noch ein einziges Männchen, das man allein auf einer
Insel gefunden hatte. Dieser Einsiedler ist etwa 120 Jahre alt, bekam den Namen “lonesome George”, und hat trotz der Gesellschaft mehrerer ihm zugesellter Schildkröten-Damen (allerdings einer anderen, aber natürlich nahe verwandten Art) nicht recht verstanden, was er mit ihnen treiben soll.
Die Erhaltung seiner Art durch leibliche Nachkommen scheint ihm, dem ewig Einsamen, ziemlich egal zu
sein..... Schade! Mit großer Geduld und mit Zeichnungen im Sand wird uns von unserer Führerin Karina die Entstehungsgeschichte der Inseln erklärt. Wir besichtigen einen kilometerlangen Lavatunnel, der entstanden ist, nachdem die äußere Lavaschicht röhrenförmig erkaltet und der Kernstrom abgeflossen ist und so eine rohrähnliche Höhlung hinterlassen hat.
Dann umrunden wir - zumindest z.T.- einen “Einsturzkrater” und sehen die vielfältigen, gefalteten,
verschobenen und in allen Fließformationen erstarrten Muster der noch ganz jungen Lavaströme.
Schließlich sehen wir, wie riesige Flächen angehoben wurden und geborsten sind, andere sich gesenkt
haben und auf diese Weise tiefe Schüsseln gebildet und Risse bekommen haben.
Alles hat eine unruhige, meist pechschwarze, rauhe Oberflächenstruktur. Durch die Porosität hält sich kein Tau, Nebel oder Regenwasser, sodaß ein pflanzlicher Bewuchs äußerst erschwert ist.
Der weiße Strand einiger Inseln besteht vorwiegend aus kleinsten Teilchen von Korallen, Muscheln,
Schneckenhäusern und Sand. Der rote Strand verdankt seine Farbe der Asche früherer Vulkanausbrüche.
Der schwarze Strand besteht aus Lava.
Bei einer der letzten Inselbesuche sagt man uns, daß wir bei dem schwarzen Strand auf die ebenfalls
schwarzen Seelöwen achten sollten, die sich dort aufhalten. Sie sind dann kaum erkennbar und zusätzlich so wenig ängstlich, daß man sie gelegentlich vertreiben müsse, um an Land gehen zu können. Dabei solle man aber ein bißchen aufpassen, daß man nicht allzu forsch zufällig das männliche Familienoberhaupt verjagen wolle. Denn der könnte das dann sehr rasch auch als einen Angriff auf seine Position mißdeuten. Und dann gäbe es eine Rangelei....
Glücklicherweise aber gab es während unserer Tour keinerlei Mißverständnisse zwischen Mensch und Tier. Einige der schnorchelnden Amerikaner berichteten uns, daß sie mit Seelöwen um die Wette getaucht und geschwommen und daß sie sogar (kleineren) Haien begegnet seien.
Die Tage auf dem Schiff vergehen wie im Fluge. Vieles muß beim Sichten der Bilder daheim nochmal
nachgelesen oder nachgeschlagen und vertieft werden. Das Entscheidende bei dieser Tour aber ist der unvergeßliche und tiefe Eindruck, hier ein Stückchen Erde, ein Stück Tier- und Pflanzenwelt vorgefunden zu haben, das es so nirgendwo mehr auf der Welt gibt. Wie ein Blick in eine längst vergangene Zeit!
Dies zu erhalten und zu bewahren ist ganz sicher jede Anstrengung wert.
© 2000, Prof. Eike Uhlich
www.uhlich-online.de
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