Galapagos BilderAber ich will jetzt endlich von unserem ersten Ausflug erzählen!
Alle Galapagos-Inseln sind natürlich vulkanischen Ursprungs. Sie sind mehrere Millionen Jahre alt. Einige
Vulkane sind noch aktiv. Am letzten Tag besuchen wir Bartholome, eine kleine Insel, die erheblich gewachsen ist nach einem gewaltigen `Vulkanausbruch vor etwa 100 Jahren und nachfolgend riesigen Lavaflüssen in das Meer. Die Oberfläche der Insel ist bei unserem Besuch zwar nicht mehr warm(!) aber noch völlig ohne Erosionsspuren.
Wir können nur die ersten beiden Pflanzen entdecken, die sich unter diesen extrem unwirtlichen
Bedingungen angesiedelt haben: eine Succulentenart mit zarten weißen Blüten und ein Lavakaktus, der
seine Wurzeln in die Risse der Lavaspalten schickt. Die ersten Pflanzen nach hundert Jahren!
Ganz anders sieht es bei dem Inselbesuch am ersten Tag aus!
Hier gibt es eine reiche Pflanzenwelt, die sich recht gut an die Trockenperioden angepaßt hat.
Und wir sehen Tiere, nämlich die ersten Echsen, Leguane:
Es sind Meerechsen. Schwarz mit z.T. roten Schuppen, dem typischen vorweltlichen Kamm auf dem Kopf, größer bei den Männchen, etwas kleiner bei den Weibchen.
Die Tiere wärmen sich in den ersten Morgenstunden auf den schwarzen Lavasteinen in der Sonne auf und laufen dann zum Meer, um dort Algen zu grasen. Sie haben ganz kleine und spitze Zähnchen, mit denen sie die sehr fest auf den Steinen angehefteten Algen fassen und abzupfen.
Sie können im übrigen nur eine gewisse Zeit dort schwimmen, weil sie sonst (trotz des eigentlich recht
warmen Wasers) zu sehr abkühlen und zunehmend unbeweglich werden. Besonders zur Paarungszeit gibt es Kämpfe zwischen den Männchen. Die Eier der Weibchen werden in Erdhöhlen abgelegt, die sie sich mühsam graben. Die mit ihrem seitlich abgeflachten Schwanz etwa 50 bis 70 cm großen Tiere sind überhaupt nicht scheu. Sie lassen sich nicht beirren und fliehen nicht. Man muß aufpassen, daß man nicht auf sie tritt.
Etwas abseits in einer Lagune steht ein Flamingo mit einem herrlich roten Federkleid. Er hat seinen Kopf
unter Wasser und sucht den Grund nach Freßbarem ab. Durch uns läßt er sich ebensowenig stören wie die Leguane. Gelegentlich schaut der Flamingo kurz herüber. Dann putzt er sein Gefieder und nach wenigen Minuten verschwindet sein Kopf wieder unter der Wasseroberfläche.
Ebenso unbefangen wirkt der kleine Reiher, der munter zwischen uns herumhüpft und Krebschen sucht.
Oder wir bewundern die herrlich bunte Galapagos-Taube mit ihren roten Augen. Sie scheint Gräser und
Holzstückchen für ihren Nestbau zu suchen. Es ist ein Leben und Treiben, das wir, so scheint es mir
wenigstens, in keiner Weise zu behindern oder zu stören scheinen. Am farbenprächtigsten aber sind die riesigen, roten Krabben, die über die pechschwarzen Lavasteine flitzen und gelegentlich von den Wellen des herrlich klarblauen Pacific erwischt werden.
Ausgewachsen sind sie gut handtellergroß und etwas scheuer als die anderen Tiere. Wenn sie eine
Bewegung, vielleicht eine Erschütterung durch unsere Schritte fühlen, ziehen sie sich in irgendwelche
Spalten zurück, um aber gleich wieder hervorzukommen, wenn sie meinen, daß die Luft rein ist.
In der untergehenden Abendsonne strahlen sie in allen Rot-, Orange- und Gelbtönen, daß ich einen ganzen Film für sie verbrauche. Wir werden sie in den kommenden Tagen immer wieder sehen. Und uns immer erneut an den kräftigen Farben freuen.
Etwa zwei oder drei Stunden laufen wir am Strand oder etwas weiter im Inneren der Insel auf abgesteckten Wegen herum. Gelegentlich bleibt die Gruppe stehen, um etwas erklärt zu bekommen oder Pflanzen, Tiere, Gesteinsformationen oder Fische zu sehen, zu beobachten oder zu filmen.
Nicht ein Stückchen Abfall oder Unrat ist zu sehen. Kein Papiertaschentuch. Keine Zigarettenkippe. Und
schon gar keine Plastikflasche. Nichts! Offensichtlich halten sich die Besucher sehr strikt und verständnisvoll an die immer wieder ausgegebenen Ermahnungen zur absoluten Sauberkeit.
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